Geschichte
Geschichte von FUSION e.V. 1996-2024
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1996
Gründung des gemeinnützigen Vereins FUSION-Intercultural Projects Berlin e.V.. Die Gründungs- und Vorstandsmitglieder Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer waren Ideengeber und Mitinitiatoren des jährlich stattfindenden „Karneval der Kulturen“.
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1997Kreative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Schöneberg und im Rollbergviertel in Neukölln. Teilnahme am „Karneval der Kulturen“.
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1998
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Stadtteilen in einer Fabriketage auf dem Gelände des YAAM-Club in der Cuvrystraße in Kreuzberg. Zusammenarbeit mit dem YAAM-Club und OUTREACH Neukölln.
Teilnahme am „Karneval der Kulturen“ zusammen mit dem YAAM und der Percussionsgruppe von Suleymane Touré und der LOVEPARADE mit Jugendlichen deutscher, türkischer und arabischer Herkunft aus Kreuzberg, Neukölln und Marzahn und der Percussionsgruppe Afro Karib Express von Valery Theresin.
Finanzierung: Die Projekte der Jahre 1996 – 1998 wurden ohne öffentliche Förderung durchgeführt. Die kostenaufwendige Teilnahme an der LOVEPARADE 1998 wurde gesponsert von der Firma Musik Produktiv, die die Startgebühren und die LKW-Miete bezahlte sowie die Sound- und Lichtanlage zur Verfügung stellte.
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1998 – 2001
Maskenbau-Projekt mit Kindern auf dem Reuterplatz in Neukölln. Das Projekt wurde finanziert von der Jugendförderung Neukölln. Betrieb einer offenen Kunstwerkstatt im Kinder- und Jugendzentrum „Haus Wetzlar“ in der Neuköllner Rütlistraße im Auftrag der Jugendförderung Neukölln. Die Einrichtung wurde 1999 auf Vorschlag des pädagogischen Personals in MANEGE umbenannt und sollte sowohl infrastrukturell als auch ästhetisch modernisiert werden.
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1999
Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe durch das Bezirksamt Neukölln. FUSION e.V. wird korporatives Mitglied der Arbeiterwohlfahrt (AWO).
Teilnahme am UNICEF-Kinderfestival im Rathaus Neukölln mit aufwendigen Kostümen und grellen Masken, die in der Kunstwerkstatt im Kinder- und Jugendzentrum MANEGE hergestellt worden waren. Künstlerische Gestaltung der Fassade des Kinder- und Jugendzentrums MANEGE mit Zirkusmotiven im Auftrag des Hochbauamtes Neukölln. Die Wandskulpturen aus Edelstahl, Glasfaser und Polyester wurden in der Kunstwerkstatt der MANEGE hergestellt. Im Sommer 1999 wurde die neue Gestalt der MANEGE mit einem großen Fest in der Rütlistraße eingeweiht.
Kreativ- und Spielaktionen mit Kindern und Jugendlichen auf dem Reuterplatz in Neukölln im Auftrag der Jugendförderung Neukölln.
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1999 bis 2000
Schaffung von Arbeitsplätzen für 18 arbeitslose Jugendliche im Rahmen des Arbeitsförderungsprogramms „Integration durch Arbeit“ (IdA) in Zusammenarbeit mit den Beschäftigungsgesellschaften „Neuköllner Arbeit“ und „A&QUA“. Die Jugendlichen arbeiteten bei der Gestaltung der Fassade der MANEGE und bei der Vorbereitung der Teilnahme am „Karneval der Kulturen“ mit. Die FUSION-Kunstwerkstatt war inzwischen in den großen Saal der MANEGE verlegt worden, der zu einem Ort überbordender Kreativität und Produktivität wurde.
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1999 / 2000 / 2001
Teilnahme am „Karneval der Kulturen“ mit zahlreichen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen als eine der größten und spektakulärsten Gruppen. Beginn eines langfristig angelegten Projekts in der Rütli-Oberschule in Neukölln: Künstlerische Gestaltung des Treppenhauses der Schule in Zusammenarbeit mit Schülern verschiedener Klassen und der BK-Lehrerin (bis Frühjahrssemester 2001 im Rahmen eines Kurses der VHS Neukölln).
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2000
Januar – April: Ausstellung von FUSION -Objekten im Rathaus Neukölln und in der VHS Neukölln. Das bürokratisch öde Rathaus verwandelte sich in einen bizarren knallbunten Ort, einen karnevalesken Raum, der viele Besucher und Verwaltungsmitarbeiter positiv irritierte.
Planung und Einrichtung des Kommunikationstreffpunkts KIOSK Reuterplatz im Auftrag der Jugendförderung Neukölln und des Natur- und Grünflächenamts, das damals von Heinz Buschkowsky als Stadtrat geleitet wurde. Buschkowsky war vorher Jugendstadtrat gewesen und hatte die Gestaltung der Fassade der MANEGE durch FUSION stark unterstützt.
Betrieb des KIOSK Reuterplatz, Aktionen auf dem Reuterplatz mit Kindern, Jugendlichen und Anwohnern.
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2001
Im Juni Beendigung der Projektarbeit in der MANEGE und im KIOSK auf dem Reuterplatz nach einem Konflikt über pädagogische Methoden mit dem pädagogischen Personal der Jugendeinrichtung MANEGE. Die Kolleginnen kamen mit den Methoden von FUSION, mit denen es gelang, Jugendliche zu motivieren und in gestalterische Prozesse einzubinden, nicht zurecht und waren von dem kreativen Chaos, das FUSION in ihrem Betrieb anrichtete, überfordert. Kinder, Jugendliche und Eltern solidarisierten sich mit dem Verein und es kam zu einer denkwürdigen Demonstration von der MANEGE zum Rathaus Neukölln, an der auch einige Bezirkspolitiker, die die Arbeit von FUSION unterstützten, teilnahmen. Ein Gespräch mit dem Jugendstadtrat, bei dem Jugendliche darauf drangen, dass FUSION seine Arbeit in der MANEGE und auf dem Reuterplatz weiterführen sollte, verlief ergebnislos. Wir mussten die MANEGE räumen.
Daraufhin begann der Betrieb eines offenen Ateliers in der Pannierstraße 58. Der Betrieb des Ateliers wurde unterstützt von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Firma Heimwerkerbedarf H.-J. Neumann. Die kleine Kunstwerkstatt war ständig überfüllt mit Kindern und Jugendlichen. In der MANEGE blieb das pädagogische Personal weitgehend unter sich.
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2002
Durchführung des Projekts „Kunst im Kiez“ in Marzahn. Im Auftrag der Quartiersagentur Marzahn Nord-West wurden in der in einem alten Friseursalon neu eingerichteten FUSION-Werkstatt in der Eichhorster Straße in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen sechs großformatige Skulpturen aus Stahl und Polyester gebaut, die im öffentlichen Raum in Marzahn installiert wurden.
Anschlussprojekt: Seit Herbst 2003 gestaltet FUSION e.V. im Auftrag der Quartiersagentur Marzahn Nord-West und gefördert aus Mitteln des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ in Zusammenarbeit mit den Firmen G.U.T. Consult und 0815/Industries die Fassade des Nachbarschaftsheimes „Kiek In“ in der Rosenbeckerstraße 25 in Marzahn-Ahrensfelde.
In Neukölln war die Situation in der MANEGE untragbar geworden, da die Einrichtung von den meisten Kindern und Jugendlichen nicht mehr angenommen wurde und der kommunale Betrieb daher für den Bezirk zu teuer wurde.Am 23. September 2002 wurde FUSION e.V. auf der Basis eines innovativen Nutzungskonzepts und eines dreijährigen Nutzungs- und eines Leistungsvertrages mit der Abteilung Jugend des Bezirksamtes Neukölln Träger des Kinder- und Jugendzentrums MANEGE. [ Da Nutzungskonzept für die MANEGE von 2002 kann im Textarchiv eingesehen werden.] Die staatlichen Mitarbeiter*innen wurden in andere kommunale Einrichtungen versetzt.
Durchführung zahlreicher Projekte mit Kindern und Jugendlichen: Betrieb einer Kunstwerkstatt in der MANEGE, in der in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen großformatige Objekte hergestellt wurden: 2002 Herstellung von drei Litfaßsäulen in Form von Fliegenpilzen, die an verschiedenen Plätzen in Neukölln, vor der MANEGE, vor dem KIOSK am Reuterplatz und am Maybachufer installiert wurden. Das Projekt wurde gefördert über das Programm Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS).
Erstellung eines umfangreichen Konzepts für die Umgestaltung der Rütlistraße zu einer auf die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in einem sozialen Brennpunkt zugeschnittenen „Jugendstraße“. [Das Konzept kann im Textarchiv eingesehen werden.]
Im Oktober 2002 wurde FUSION e.V. Träger des Projekts „Jugendstraße“, das in einem mehrjährigen Prozess aktiver Sozialraumgestaltung mit Partizipation von Jugendlichen und Anwohnern die Rütlistraße in Neukölln zu einer neuen Form von städtischem Raum umwandeln sollte, in dem Schule, Freizeit und Arbeit vernetzt werden. Das Projekt wurde gestartet in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, dem Quartiersmanagement Reuterplatz, verschiedenen Fachabteilungen des Bezirksamtes Neukölln und der Arbeiterwohlfahrt. Die ersten beiden Projektphasen wurden finanziert aus Mitteln des Bund-Länder-Fonds „Soziale Stadt“.
1. Projektphase 2002/2003: Baumaßnahmen
Aufbau eines Projektbüros in der Pannierstraße 58, das von der FUSION-Mitarbeitern Michael Walther und Susanne Dähner geleitet wurde. (ab September 2004 im Jugendclub MANEGE, Rütlistraße 1-3 unter Leitung von Susanne Dähner). Für den Betrieb des Büros gab es zusätzliche finanzielle Unterstützung vom Institut für Zukunftsforschung und Technologiebewertung (IZT).
Durchführung eines Planungsworkshops mit Jugendlichen und Schülerinnen und Schülern der Rütli-Oberschule unter Leitung des FUSION-Mitarbeiters Michael Walther.
Durchführung von zwei gut besuchten Bürgerversammlungen (Dezember 2002 / Februar 2003) in der MANEGE.
Bau von zwei 4m hohen und jeweils 2,5 Tonnen schweren Eingangsskulpturen in Form von Ochsenfröschen für die Jugendstraße in der Kunstwerkstatt der MANEGE zusammen mit Kindern und Jugendlichen im April/Mai 2003. Die Skulpturen wurden an der Ecke Rütlistraße-Weserstraße aufgestellt und zusammen mit Kindern, Jugendlichen und Anwohnern bemalt und lackiert.
Durchführung eines Straßenfestes mit Auftritten von Kool Savas und Antagon theaterAKTion im April 2003
Durchführung eines Straßenfestes mit Auftritten von Kool Savas und Antagon theaterAKTion im April 2003
Sperrung der Rütlistraße für den motorisierten Verkehr im Juni 2003
Bau einer Café-Terrasse aus Stahl und Holz in der Kunstwerkstatt der MANEGE. Geplant wurde die Terrasse vom Architekten Taco Holthuizen, die Stahlbauarbeiten wurden vom Metalldesigner Andreas Kriston, der in einem Teil der Kunstwerkstatt der MANEGE eine Metallwerkstatt betrieb, durchgeführt.
Durchführung eines Straßenfestes unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters Heinz Buschkowsky in Zusammenarbeit mit alleins e.V. aus Köpenick: Live – Auftritte von P.R. Cantate, Culcha Candela u.a.
Begrünung der Jugendstraße durch großformatige Pflanzenkübel.
2. Projektphase 2004: Soziokulturelle Projekte
Eröffnung der Open-Air-Ausstellung „Das bin ich“ unter der Schirmherrschaft des Integrationsbeauftragten des Landes Berlin, Günter Piening, im April 2004.
50 großformatige Fotos, die in Zusammenarbeit des Fotografen Volker Roloff mit Kindern und Jugendlichen in der MANEGE entstanden sind, wurden von April – Oktober an Stahlseilen quer über die Rütlistraße gehängt. Finanziert wurde die Ausstellung vom Deutschen Kinderhilfswerk.
Teilnahme am Karneval der Kulturen im Mai 2004 mit großformatigen fahrbaren Skulpturen, die in der Kunstwerkstatt der MANEGE zusammen mit Kindern und Jugendlichen hergestellt wurden. FUSION e.V. erhielt von der Jury den Preis für den schönsten Wagen.
Durchführung eines Theaterworkshops mit Stelzenbau-Kurs mit Antagon theaterAKTion aus Frankfurt/Main während der Sommermonate 2004 Antagon hatte dafür ein großes Beduinenzelt im Garten der MANEGE aufgebaut. Der Workshop endete am 30. Oktober mit einer spektakulären Aufführung des Antagon-Stücks „Time Out“ in der Jugendstraße.
Durchführung von Sportprojekten auf der Jugendstraße und in der MANEGE.
Betrieb eines Straßencafés vor der MANEGE durch die FUSION-Mitarbeiterin Susanna Zander zusammen mit Jugendlichen.
Einrichtung eines regelmäßigen Schülerfrühstücks für die Schülerinnen und Schüler der Rütli-Oberschule und der Heinrich-Heine Realschule.
Teilnahme an einem vom Quartiersmanagement Reuterplatz organisierten regelmäßigen „Runden Tischs“ zur Vernetzung aller Akteure der Jugendstraße: FUSION e.V., AWO, Quartiersmanagement, Schulen, Kitas, Kinderbüro Neukölln, Jugendförderung, Anwohner der Jugendstraße.
Durchführung eines sportorientierten Straßenfestes am 28. August 2004 mit Sportwettbewerben und Live-Musik.
Durchführung eines Kostüm-Design- Workshops.
Durchführung von Tanz-Workshops.
Initiierung eines politischen Bildungsprojekts in Zusammenarbeit mit der Rütli-Oberschule unter dem Titel „Jugendstraßenkonferenz“: Schülerinnen und Schüler der Rütli-Oberschule formulierten ihre eigenen Standpunkte hinsichtlich des gegenwärtigen Schulsystems und erarbeiteten realistische Verbesserungsvorschläge.
Am 30. Oktober 2004 Abschluss der Open-Air-Saison durch eine spektakuläre Theateraufführung von Antagon theaterAKTion auf der Straße und ein Live Konzert der Gruppe „Casino Gitano“ im Saal der MANEGE.
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2003Herstellung von drei großformatigen Tierskulpturen für den Schulhof der Hermann-Sander-Grundschule in Neukölln in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Schule. Das Projekt wurde durchgeführt in Kooperation mit Agrarbörse Deutschland Ost e.V. und dem Architekturbüro Hollricher.
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2004/2005Herstellung von Straßenmöbeln aus Stahl und Polyester, eines Café-Schildes, zweier FUSION-Go-Karts sowie eines fahrbaren Tresens für die FUSIONSTREET.
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2005
Seit April 2005 wurden die Verwaltung der Jugendstraße durch das Projektbüro in der MANEGE sowie eine Reihe von acht Straßenveranstaltungen von der Abteilung Jugend des Bezirksamts Neukölln finanziert. In diesem Rahmen fanden 2005 folgende acht Veranstaltungen statt: warm up ‚o5-Saisoneröffnung, ein Kinderfest, eine ‚school is out’ – Party zum Beginn der Sommerferien, das Sportfest ‚fusionstreet competition day’, ein Jugendbandfest mit Konzerten verschiedener Bands, die Neukölln Olympiade ‚Olymp-X-Games’, ein Märchen- und Gauklerfest sowie das große Saisonfinale.
Weiterhin fanden regelmäßig zahlreiche Street- und Breakdance-Kurse, zum Großteil durch die Jugendlichen selbst angeboten, sowie Jonglage-, Akrobatik- und Sportworkshops in den Räumen der MANEGE und auf der Jugendstraße statt. Finanziert werden diese Angebote aus Mitteln des Bund-Länder-Programms ‚Soziale Stadt’. Seit September 2005 wurde für fortgeschrittene Tänzer unter Leitung des Tanzlehrers Ivan Stefanovic eine halbjährige Ausbildung zu Tanzlehrern für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Ermöglicht wurde diese Weiterqualifizierung durch eine Projektfinanzierung aus dem Programm ‚LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke’.
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2006
Die Arbeit in der MANEGE und der Jugendstraße erstreckte sich von künstlerischer Gestaltung in Form von Skulpturenbau, Bau von phantasievollen Straßenmöbeln, Maskenbau, Graffiti, Malen, Mosaikgestaltung unter Leitung von Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer über Tanzkurse für Anfänger und Fortgeschrittene in den Tanzformen Breakdance und Streetdance unter Leitung von Hassan Akkouch bis zu Sport- und Akrobatikangeboten unter Leitung des Akrobaten Andrej Bach und Kursen für Inline-Skating. Im neu eingerichteten Tonstudio wurde zahlreichen Jugendlichen die Möglichkeit geboten, selbst geschriebene Lieder aufzunehmen. Das Tonstudio wurde zunächst geleitet von dem Musiker Boris Baberkoff und dem Tontechniker Valeri Schiller, ab 2008 dann von dem Sound-Designer Dudo Magerski. Vorbereitend zu den Tonaufnahmen fand ein Rap-Workshop statt, bei dem Jugendliche von dem professionellen Rapper Bektas Turhan das Schreiben von Texten lernen konnten. Ein weiterer Akzent wurde auf unterschiedliche Formen informeller Bildung gelegt. Lernschwachen Kindern wurde regelmäßig Hausaufgabenhilfe erteilt. In einer Filmgruppe wurden populäre Filme analysiert und diskutiert.
Im Anschluss an die von den Medien stark aufgegriffenen und verzerrt dargestellten Ereignisse an der benachbarten Rütli-Schule wurden in einer Gruppe die einschlägigen Medienprodukte analysiert. Mit einer anderen Gruppe älterer Jugendlicher wurde versucht, Kontakte zu arabischen Familien herzustellen, die als schwer zugänglich gelten. Zu diesem Zweck wurden mehrere Familiennachmittage veranstaltet.
Der Kontakt mit der benachbarten Rütli-Oberschule konnte in Folge des Medienrummels vom Frühjahr 2006 intensiviert werden. Zahlreiche Schulveranstaltungen wurden in der MANEGE durchgeführt. Der Leiter der MANEGE Wolfgang Janzer war externes Mitglied in der Schulkonferenz. FUSION e.V. war regelmäßig in der Kiez AG und beim Runden Tisch Jugendstraße vertreten, der vom Quartiersmanagement Reuterplatz organisiert und in der MANEGE durchgeführt wurde. Darüber hinaus war FUSION e.V. im Quartiersbeirat Reuterkiez und beim regelmäßig vom Jugendamt einberufenen Trägertreffen der regionalen Träger der Jugendhilfe vertreten.
Sehr bedauerlich fanden wir, wie die langjährige Leiterin der Rütli-Oberschule, Brigitte Pick, die sich immer sehr stark für die Kinder und den Kiez eingesetzt hatte und mit der wir immer konstruktiv und flexibel zusammengearbeitet hatten, von Teilen ihres eigenen Kollegiums und von der Schulverwaltung zum Aufgeben gebracht wurde. Für uns war das eine tiefgreifende Erfahrung über die Strukturen und Funktionsweisen eines maroden Systems.
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2007
Projekte in der Manege: Künstlerische Gestaltung in Form von Skulpturenbau, Bau von phantasievollen Straßenmöbeln, Maskenbau, Malen, Mosaikgestaltung und Spielplatzgestaltung. Daneben gab es Sport- und Akrobatikangebote und Kurse für Tanzen und Inline-Skating. Im Tonstudio wurden zahlreiche selbst geschriebene Lieder aufgenommen und auf einer CD zusammengestellt.
In einem speziellen Projekt wurde unter Leitung von Hakim El-Hachoumi, Wolfgang Janzer und Dudo Magerski mit Jugendlichen ein Hörspiel erarbeitet. Das Projekt umfasste die Erfindung und Dramatisierung der Geschichte, Sprechproben und Tonaufnahmen im Studio. [Der Text des Hörspiels Ahmed und Lisa kann im Textarchiv eingesehen werden.]
Ein weiterer Akzent wurde auf unterschiedliche Formen informeller Bildung gelegt. Lernschwachen Kindern wurde koordiniert von Marta Galvis de Janzer von Studenten und Studentinnen regelmäßig Hausaufgabenhilfe erteilt.
In einer Filmgruppe wurden populäre Filme analysiert und diskutiert.
Projekte in der Jugendstraße: Am 1. Juni fand mit aktiver Beteiligung der benachbarten Kitas ein Kinderfest mit vielen Spielmöglichkeiten, Kreativaktionen sowie Bühnenauftritt eines Zauberers statt.
Kurz vor Beginn der Sommerferien, am 29. Juni 2007, fand das Straßenfest „Auf dem Weg zur Kiezschule“ auf der Rütlistraße statt, das von Susanne Dähner vom Projektbüro Jugendstraße in Zusammenarbeit mit dem Lokalen Bildungsverbund organisiert wurde und an dem sich alle umliegenden Schulen beteiligten.
Während der Sommermonate wurde der Betrieb der MANEGE häufig auf die Straße verlagert: Es gab Sportwettkämpfe, Tanztrainings, Musikproben. Die lebendige Straßenszenerie zog interessiertes Publikum aus der Nachbarschaft an.
Am 7. September fand ein Märchen- und Gauklerfest auf der Straße statt.
Juni 2007 – Dezember 2007: Bauworkshop Erneuerung des Spielplatzes Rütlistraße 5
Das Projekt wurde durchgeführt im Auftrag der Brandenburgischen Stadterneuerungsgesellschaft mbH und in Zusammenarbeit mit dem Natur- und Grünflächenamt Neukölln und der Rütli-Oberschule.
Das Projekt beinhaltete die Herstellung eines Eingangsportals, eines Pavillons, einer überdachten Sitzgruppe sowie die farbliche Restaurierung der schon vorhandenen Spielplatzelemente. Alle neu hergestellten Elemente wiesen originelle künstlerische Formen auf und wurden in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Rütli-Oberschule sowie Kindern und Jugendlichen aus der MANEGE unter der Leitung von Wolfgang Janzer und dem FUSION-Mitarbeiter Gerd Jeworowski produziert.
Mai 2007 – Oktober 2007: Künstlerische Gestaltung der Pflanzkübel in der Jugendstraße mit SchülerInnen der Rütli-Schule.
Das Projekt beinhaltete die Mosaikgestaltung der in der Jugendstraße vorhandenen Pflanzkübel aus Beton. Durchgeführt wurde das Projekt mit Schülerinnen und Schülern der Rütli-Schule im Rahmen des Kunstunterrichts.
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2008
Projekte in der MANEGE:
Kunstprojekte in der Kunstwerkstatt, Bau von Kindermöbeln in der Holzwerkstatt, Musikprojekte im Tonstudio, Theaterprojekte, Tanzprojekte, von Jugendlichen organisierte Tanzwettbewerbe mit internationalen Teilnehmergruppen, Akrobatik. Filmvorführungen mit anschließender Diskussion.
Regelmäßige Hausaufgabenhilfe durchgeführt von Studenten und Studentinnen und Nachbarn der MANEGE.
Projekte in der Jugendstraße:
Januar 2008 – April 2008: Weiterführung des Bauworkshop Erneuerung des Spielplatzes Rütlistraße.
Das Projekt trug deutlich zur Aufwertung des Spielplatzes und der Rütlistraße bei.
Eingeweiht wurde der fertige Spielplatz am 25.4. 2008 durch ein Spielplatzfest, an dem zahlreiche Familien mit ihren Kindern teilnahmen.
Am 2.5. 2008 fand der Tanzwettbewerb Fight Night mit ca. 400 Jugendlichen in der MANEGE statt.
Am 1.6. 2008 fand mit aktiver Beteiligung der benachbarten Kitas ein Kinderfest mit vielen Spielmöglichkeiten, Kreativaktionen sowie Auftritt eines Zauberers statt.
Kurz vor Beginn der Sommerferien, am 11.7 2008, fand das Kiezschulenfest auf der Rütlistraße statt, das vom Projektbüro Jugendstraße in Zusammenarbeit mit dem Lokalen Bildungsverbund organisiert wurde und an dem sich alle umliegenden Schulen beteiligten.
Am 17.10. 2008 fand ein Kinder-Sportfest unter dem Titel „FUSION-Olympiade“ auf der Straße statt.
Januar 2008 – Juni 2008: Integration und Stärkung muslimischer Frauen und Mütter durch Beteiligung:
Mit muslimischen Frauen und Müttern aus dem Sozialraum wurden unter Leitung von Marta Galvis de Janzer verschiedene Projekt- und Aktionsformen durchgeführt: Gemeinsame kunsthandwerkliche Arbeiten, Tanz und Gymnastik, Stadterkundungen in Form von Ausflügen zu markanten Orten der deutschen Hauptstadt, Sprachtraining, Feste im Garten der MANEGE. Ziel des Projekts war es, die Frauen aus ihren starren, traditionell vorgegebenen Familienrollen herauszulösen, ihnen bisher unbekannte Kommunikationsoptionen zur deutschen Gesellschaft zu eröffnen, indem ihr Wissen und ihre Kenntnisse über diese Gesellschaft gestärkt wurden, ihnen durch kreative Betätigung ein neues Selbstbewusstsein zu vermitteln. Es ging darum, die Frauen, die oft in ihrer Parallelgesellschaft eingeschlossen sind, einzuladen zur Partizipation an der Gesellschaft, ihnen deutlich zu machen, dass sie – nicht zuletzt durch die Erziehung ihrer Kinder – Mitverantwortung tragen für den gesellschaftlichen Prozess.
Durch das Projekt konnten stabile Kontakte zu Müttern von Kindern, die die MANEGE und die Jugendstraße besuchen, aufgebaut werden.
November 2008 – Dezember 2008: Stadterkundungen mit Kindern:
Ziel des Projekts war die Horizonterweiterung von Kindern und Jugendlichen des Sozialraums durch Ausflüge zu markanten und interessanten Orten der Stadt. Es ging darum, bei den Kindern und Jugendlichen ein Gespür und Neugierde zu erwecken auf die historische Gestalt der deutschen Hauptstadt und auf die vielfältigen Angebote für junge Berliner. Damit sollte einerseits der Ghettomentalität, wie sie in einem sozialen Brennpunkt entsteht, entgegengearbeitet und andererseits die Identifikation der Kinder mit ihrer Stadt gestärkt werden. Gleichzeitig stellten die Ausflüge eine Belohnung für diejenigen dar, die regelmäßig die Hausaufgabenhilfe in Anspruch genommen hatten. Die Stadterkundungen waren eine ideale Ergänzung zur Lernunterstützung, sie kamen der natürlichen Neugierde und dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen und erwiesen sich als geeignetes pädagogisches Mittel im Rahmen der informellen Bildung von Kindern und Jugendlichen.
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2009
Die zahlreichen, in den vorangegangenen Jahren entwickelten Projektangebote in der MANEGE konnten beibehalten und weiterentwickelt werden.
Der Leiter der MANEGE Wolfgang Janzer war externes Mitglied in der Schulkonferenz der 1. Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli.
Ebenfalls beteiligt war FUSION e.V. am Arbeitskreis der Akteure des Campus Rütli. Das Projekt Campus Rütli, initiiert vom Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky und unter der Schirmherrschaft von Christina Rau, verstand sich als innovative Antwort auf die akute Bildungsmisere. Die MANEGE war ein Modul des Projekts, FUSION e.V. als Träger der Einrichtung war beteiligt an der Projektentwicklung.
Das seit 2007 implementierte Projekt „Campus Rütli“ basierte, ohne dass die jemals explizit benannt wurde, auf Ideen, die 2002 von FUSION e.V. in dem Konzept „Jugendstraße“ vorgestellt worden waren, jedoch mit dem gravierenden Unterschied, dass im „Campus Rütli“-Konzept die Institution Schule und die dahinter stehenden Verwaltungen federführend installiert wurden, während unser ursprüngliches Konzept eine gleichwertige Interaktion und Kooperation aller beteiligten Akteure vorgesehen hatte.
Darüber hinaus war FUSION e.V. im Quartiersbeirat Reuterkiez und beim regelmäßig vom Jugendamt einberufenen Trägertreffen der regionalen Träger der Jugendhilfe vertreten.
Wolfgang Janzer war in seiner Funktion als Leiter der MANEGE Mitglied im 14-tägig stattfindenden Fall-Team der Region Nord-Ost des Jugendamts Neukölln, bei dem prekäre Fälle von Kindeswohlgefährdung im Sozialraum beraten wurden.
Folgende Straßenveranstaltungen wurden 2009 während der Frühlings- und Sommer-monate auf der Jugendstraße durchgeführt:
Am 10.01. 2009 fand der Tanzwettbewerb „Krumpetition“, organisiert von Prince Ofori mit Jugendlichen und der Unterstützung des Projektbüros Jugendstraße mit ca. 300 Jugendlichen in der MANEGE statt.
Am 2.5. 2009 fand der Tanzwettbewerb Fight Night organisiert von Hassan Akkouch und Saber Hussein mit Unterstützung des Projektbüros mit ca. 400 Jugendlichen in der MANEGE statt.
Am 15.5. 2009 fand mit aktiver Beteiligung der benachbarten Kitas ein Kinderfest mit vielen Spielmöglichkeiten und Kreativaktionen statt.
Am 17. Juni 2009 wurde im Rahmen des Besuchs der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, Frau Staatsministerin Maria Böhmer, vom ARD-Journalisten Werner Sonne eine Spende über 5.000,00 € zur Unterstützung der Hausaufgabenhilfe in der MANEGE an FUSION e.V. übergeben. Das Rahmenprogramm der Veranstaltung wurde vom Projektbüro organisiert.
Am 20.7. 2009 organisierte FUSION e.V. ein Väter-Kinder-Fußballturnier auf dem Spielplatz Rütlistraße.
Kurz vor Beginn der Sommerferien, am 10.7 2009, fand das Kiezschulenfest auf der Rütlistraße statt, das vom Projektbüro Jugendstraße in Zusammenarbeit mit dem Lokalen Bildungsverbund organisiert wurde und an dem sich alle umliegenden Schulen beteiligten.
Am 30.10. 2009 organisierte das Projektbüro in Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) eine Jam –Session in der MANEGE, an der der kolumbianische Musiker und Friedensaktivist César Lopez, Musiker der Berliner Band Culcha Candela sowie in der MANEGE ausgebildete Tänzer teilnahmen.
Unter Leitung von Sabine Wiesthal und Sandra Wiesthal wurde das von der Jugend- und Familienstiftung Berlin finanzierte Projekt Bilderwelten – Sehen lernen, das die Herstellung eines Foto-Comics zum Inhalt hatte, begonnen. Die teilnehmenden Kinder waren begeistert von der Herstellung von Kostümen und Requisiten und den Foto-Shootings an verschiedenen markanten Orten der Stadt.
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2010
Die durch das Bezirksamt Neukölln finanzierte offene Kinder- und Jugendarbeit und die Projektarbeit in der MANEGE und der Jugendstraße wurde das ganze Jahr über weitergeführt und durch mehrere zusätzliche über Drittmittel finanzierte Projekte ergänzt.
Über eine Finanzierung durch die Abteilung Jugend des Bezirksamts Neukölln konnte die Dimension des Medienprojekts erweitert werden. Die Anschaffung von Kameras, Beleuchtung und Computer für den Filmschnitt erlaubt nun die Herstellung von eigenen Filmen in kleineren Gruppen und die anschließende Vorführung im Rahmen der Kinonachmittage.
Mehrere von den Jugendlichen und den Mitarbeitern der MANEGE organisierte Partys wurden in der MANEGE durchgeführt: eine Party am Ende des Schuljahres, eine Halloween-Party, eine Sommerparty mit Eltern und Nachbarn, eine Weihnachtsfeier und zahlreiche kleinere Geburtstagspartys.
In der Kunstwerkstatt wurden großformatige Kunstobjekte aus Pappmaché und Polyester und Straßenmöbel mit originellem Design hergestellt. In der Holzwerkstatt wurden Kindermöbel, Spielobjekte und Modelle für Schulprojekte gebaut. Der Garten der MANEGE wurde mit den Kindern und Jugendlichen umgestaltet, neue Rasenflächen und Gemüsebeete entstanden, das Gartenhaus wurde bunt lackiert.
Folgende Projekte wurden vom Projektbüro Jugendstraße 2010 organisiert und verwaltet:
- Projekt „Filme selbst machen“
- Projekt „Theater- und Museumsbesuche mit Kindern und Jugendlichen“
- Projekt „Bildungsangebote im Freizeitbereich und Kiezfest in der Jugendstraße“
- Projekt „Kinderfest in der Jugendstraße am 07. Mai 2010“
- Projekt „Bunte Nachbarschaften – Künstlerische Sozialraumgestaltung“
Folgende Veranstaltungen wurden 2010 während der Frühlings- und Sommermonate auf der Jugendstraße durchgeführt:
Comic-Release-Party am 15. April 2010 zum Abschluss des Projekts „Bilderwelten – Sehen lernen“ von 2009: Neben zahlreichen Eltern und Jugendlichen war der Geschäftsführer der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin, Roland Geiger, anwesend.
Am 07. Mai. 2010 fand mit aktiver Beteiligung der benachbarten Kitas ein Kinderfest mit vielen Spielmöglichkeiten und Kreativaktionen auf der Rütlistraße statt.
Am 06. Juni 2010 wurde das Abschlussfest der Neuköllner Woche der Sprache und des Lesens auf der Rütlistraße durchgeführt. Das Projektbüro Jugendstraße und die Leitung der MANEGE waren an der Organisation und Durchführung beteiligt.
Kurz vor Beginn der Sommerferien, am 02. Juli 2010, fand das Kiezfest auf der Rütlistraße statt, das vom Projektbüro Jugendstraße in Zusammenarbeit mit dem Lokalen Bildungsverbund organisiert wurde und an dem sich alle umliegenden Schulen und zahlreiche sozialen Akteure beteiligten. Es gab über 30 Informationsstände und ein volles Bühnenprogramm, bei dem sich Schülerinnen und Schüler mit Tanz-, Theater- und Musikvorstellungen präsentierten.
Während der Sommermonate wurde der Betrieb der MANEGE häufig auf die Straße verlagert: Es gab Sportwettkämpfe, Tanztrainings, Musikproben und Wasserschlachten. Die lebendige Straßenszenerie zog interessiertes Publikum aus der Nachbarschaft an.
Das Projekt „Stadterkundungen mit Kindern“ wurde weitergeführt und um Theater- und Museumsbesuche ergänzt, bei denen die teilnehmenden Kinder und Jugendliche wichtige kulturelle Orte in Berlin kennenlernten.
Februar 2010 – Dezember 2010: Projekt „Bunte Nachbarschaften – Künstlerische Sozialraumgestaltung“
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.
Im Projektzeitraum wurden unter Leitung von Wolfgang Janzer und Mitarbeit von Gerd Jeworowski zusammen mit Kindern, Jugendlichen und Eltern des Sozialraums großformatige Skulpturen geplant und in der Kunstwerkstatt des Kinder- und Jugendclubs MANEGE hergestellt. Es handelte sich um acht große Kugeln aus Glasfaser und Kunstharz und andere geometrische Objekte wie Quader, Würfel und Kegel, die zunächst gebaut und dann je einzeln bemalt wurden. Die spektakulären Objekte sollten als Dekoration und als Spielgeräte bei Straßenfesten sowie als Bühnenrequisiten zum Einsatz kommen. Eine Kugel mit einem Durchmesser von 1,50 m wurde als detailgetreuer, in einen eisernen Rahmen eingepasster drehbarer Globus gestaltet von dem Künstler Diego Ahrendt und im Frühjahr 2011 vor der MANEGE fest in einen Betonsockel installiert. Im Rahmen des Projekts wurden die beiden Großskulpturen am Eingang der Rütlistraße, die 2003 hergestellt worden waren, von Diego Ahrendt farblich restauriert.
April 2010 – Dezember 2010: Projekt „CrossCulture sichtbar machen“
In Zusammenarbeit von FUSION e.V. mit der Zwischennutzungsagentur COOPOLIS, dem Natur- und Grünflächenamt Neukölln, 0815-industries, einer Graffiti-Sprayer-Gruppe aus Marzahn, und dem Metalldesigner Andreas Kriston (ARK Design) entstand auf der Brandmauer Maybachufer 5 ein großformatiges Wandbild mit dreidimensionalen Bestandteilen, an dessen Herstellung Kinder und Jugendliche aus der MANEGE unter Anleitung von Wolfgang Janzer beteiligt waren. Das Wandbild ist ein gelungenes Beispiel für die Möglichkeit effizienter Zusammenarbeit von Stadtplanung und partizipativer Jugendkultur. Es handelte sich dabei um eine inhaltliche Fortsetzung des Projekts „Spielplatzgestaltung Maybachufer 5“ von 2009, an dem FUSION e.V. im Auftrag des Natur- und Grünflächenamtes Neukölln mitgearbeitet hatte. Das Projekt passte in den Rahmen der FUSION – Programmatik ästhetischer Sozialraumgestaltung. Durch partizipativ organisierte und durchgeführte künstlerische Aufwertung des Wohnumfelds kann in sozialen Brennpunkten dem Zerfallsprozess entgegengearbeitet werden.
Januar – Dezember 2010: Theaterprojekt „Sie sind unter uns“
Das Projekt wurde gefördert von der Deutschen Telekom im Rahmen des Programms „Ich kann was!“.
Unter der Leitung von Daniel Unsöld und Marta Galvis de Janzer wurde in der MANEGE eine feste Theatergruppe bestehend aus 15 älteren Jugendlichen aufgebaut. Es wurden Techniken dramaturgischen Schreibens erprobt und eigene Stücke erarbeitet, die dann auf der Bühne umgesetzt und schließlich vor Publikum im Saal der MANEGE aufgeführt wurden. Dazu wurde die Saalbühne zu einer funktionstüchtigen Theaterbühne umgebaut.
Das Theaterspielen, Improvisieren und Schreiben von eigenen Szenen erwies sich als förderlich für die Entwicklung von Selbstvertrauen und die Erweiterung von Sprach- und Kommunikationskompetenzen der Jugendlichen.
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2011
Die offene Kinder- und Jugendarbeit in der MANEGE und auf der Jugendstraße wurde das ganze Jahr über mit zahlreichen Projekten weitergeführt: Zwischen Kunstwerkstatt, Tonstudio, Filmwerkstatt und Theatergruppe gab es immer mehr Kooperationen und Schnittstellen, die zu Resultaten führten, an denen alle Projektbereiche beteiligt waren. So wurden beispielsweise Bühnendekorationen und Masken für die Theatergruppe in der Kunstwerkstatt hergestellt, Theaterproben und Aufführungen wurden gefilmt und die Tonspur des Videos im Tonstudio bearbeitet.
Die Gartengestaltung mit Kindern und Jugendlichen wurde fortgeführt.
Das Theaterprojekt „Sie sind unter uns“ lief auch 2011 weiter: Von den professionellen Theaterfachleuten Daniel Unsöld und Caroline Cauville wurden mit der Theatergruppe der MANEGE, bestehend aus 15 älteren Jugendlichen, Techniken dramaturgischen Schreibens und verschiedene Methoden des Schauspielens und der Improvisation erprobt und eigene Stücke erarbeitet, die dann auf der Bühne umgesetzt und schließlich vor Publikum im Rahmen des Kunst- und Kulturfestivals 48 Stunden Neukölln und des „Festiwalla“ – Theaterevents im Haus der Kulturen der Welt und im Rahmen eines Tags der offenen Tür im Saal der MANEGE aufgeführt wurden.
Schulverweigerer aus Strausberg kamen im Rahmen des an einer dortigen Schule angesiedelten Projekts 2. Chance regelmäßig nach Neukölln in die MANEGE und produzierten dort Kunstgegenstände für ihre Schule oder für den Eigengebrauch. Für die Jugendlichen, die enorme Probleme haben, sich in das Schulsystem einzupassen, diente der regelmäßige Aufenthalt in der MANEGE der Förderung von Konzentration und Leistungsbereitschaft, dem Erwerb handwerklicher Kompetenzen sowie dem Abbau von Vorurteilen gegenüber dem Migrantenbezirk Neukölln.
Die Durchführung zahlreicher Straßenaktionen und Kiezfeste auf der Jugendstraße gehörte inzwischen zur Tradition in der Rütlistraße.
Am 20. Mai 2011 fand mit großem Publikum, zahlreichen Infoständen, vollem Bühnenprogramm und viel Prominenz aus der Lokal- und Landespolitik das Kiezfest mit dem 1. Spatenstich für die Quartiershalle des Campus Rütli in der Rütlistraße statt. Bei diesem staatlichen Bauprojekt handelte es sich aus unserer Sicht um eine architektonische Sünde, ein von Bürokratenphantasien konzipiertes Monstrum, das weder zur Gestalt und zum Flair der Jugendstraße noch zur Mentalität und den Bedürfnissen der Kiezbewohner passte. Aber bei der Umsetzung des obrigkeitlich geplanten und durchgeführten Campus Rütli Projekts war die Meinung von FUSION e.V. als Akteur mit langjähriger Kiezerfahrung nicht mehr gefragt.
Im Zuge der Implementierung des Campus Rütli Projekts wurde ab Januar 2011 die Jugendeinrichtung MANEGE, die bisher unter der Verwaltung der Abteilung Jugend des Bezirksamts Neukölln gestanden hatte, dem Verwaltungsbereich Schule, Bildung, Kultur und Sport unter Leitung der Schulstadträtin Franziska Giffey übertragen. Der Bereich Schule wurde damit dominant in der Rütlistraße und die anderen Bereiche wie Manege, Kitas, Quartiersmanagement hatten sich den Vorgaben des Campus Rütli Konzepts, die von einer Leitungsrunde aus Verwaltungsbürokraten ersonnen wurden, unterzuordnen.
Für uns, als langjährige erfolgreiche Akteure im Kiez, war das eine Zumutung und wir hielten uns auch der Öffentlichkeit und den Medien gegenüber nicht zurück mit Kritik an der Umsetzung des Campus Rütli Projekts, da wir immer deutlicher den Eindruck gewannen, dass durch die Dominanz des problematischen Bereichs Schule, der ja durch das Projekt verbessert werden sollte, der Bock zum Gärtner gemacht wurde.
Diese Widerspenstigkeit erzeugte natürlich eine Reaktion der Obrigkeit.
Nach einer von Marta Galvis de Janzer und dem MANEGE-Mitarbeiter Osman Tekin öffentlich geäußerten Kritik forderte die Schulverwaltung eine Stellungnahme von FUSION e.V., die sie auch bekam und zwar in einer Form, die die unterschiedlichen Positionen klar verdeutlichte und den schon länger schwelenden Konflikt zwischen FUSION e.V. und der Abteilung Schule, bzw. dem Erfinder des Campus Rütli Projekts, Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, verschärfte. [Der entsprechende Text kann im Textarchiv nachgelesen werden.]
Für FUSION e.V. endete der Vertrag über den Betrieb der MANEGE und des Projektbüros Jugendstraße am 31. Dezember 2011. Von der Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport war schon seit längerem angekündigt worden, dass sie die Einrichtung für einen Neuvertrag in einem Interessensbekundungsverfahren an alle freien Träger ausschreiben wolle, an dem sich natürlich auch FUSION e.V. beteiligen könne. Da jedoch die Zeit nach der Kommunalwahl im September 2011 für das Ausschreibungsverfahren noch im Jahr 2011 nicht ausreichte, wurden die Leistungsverträge für die MANEGE und das Projektbüro Jugendstraße am 26.10 2011 für den Zeitraum vom 01. Januar bis zum 30. April 2012 verlängert.
Die Ausschreibung der MANEGE, die wir in einem Zeitraum von 13 Jahren zu dem gemacht hatten, was sie war: ein weithin bekannter origineller Ort für innovative und kreative Jugendarbeit in einem sozialen Brennpunkt, war für uns ein klares Zeichen für Nicht-Akzeptanz und Ignoranz unserer Leistung von Seiten der Kommunalpolitik und Verwaltungsbürokratie. Viele andere Akteure aus dem Kiez, mit denen wir immer konstruktiv zusammengearbeitet hatten, bekundeten Verständnis und Sympathie für unsere Haltung und konnten die Sinnhaftigkeit der Ausschreibung der Einrichtung durch die Verwaltung nicht nachvollziehen.
So bestand am Jahresende 2011 beim Verein eine große Unsicherheit, wie es weitergehen würde.
Die Rütlistraße in Berlin-Neukölln, die wir zur ersten Jugendstraße Deutschlands umgewandelt hatten und in der wir über zwölf Jahre zeigen konnten, welches gestalterische sozio-kulturelle Potenzial in der Verbindung von Theorie und Praxis, von Pädagogik und Kunst, von Fantasie und kollektiver Kreativität steckt, war kein Ort mehr, an dem wir uns wohlfühlten. Wir wussten, dass unsere Zeit an diesem Ort vorbei war.
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2012
Die Leistungsverträge mit dem Bezirksamt Neukölln für den Betrieb der MANEGE und die Jugendstraße wurden bis zum 30. Juni 2012 verlängert. Bis dahin sollte geklärt sein, welche Organisation die Ausschreibung für die MANEGE gewonnen hat und den Betrieb weiterführen wird.
Wolfgang Janzer führte in seiner Funktion als Leiter der MANEGE und des Projekts Jugendstraße und Vereinsvorstand von FUSION e.V. mehrere Diskussionen mit Bezirkspolitikern über die Ausschreibung der MANEGE, gab Presseinterviews zu dem Thema und verfasste eine detaillierte Begründung für die Nichtbeteiligung des Vereins an der Ausschreibung, die auf der Internetseite von FUSION e.V. veröffentlicht wurde. [Die Begründung kann im Textarchiv eingesehen werden.]
Der Vereinsvorstand hatte mit Billigung der Vereinsmitglieder beschlossen, sich an der von der Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport, Franziska Giffey, durchgeführten Ausschreibung der Einrichtung nicht zu beteiligen.
Gründe waren hauptsächlich die weiterhin defizitäre Finanzausstattung für den Betrieb der MANEGE, das Wegfallen des Projekts Jugendstraße, über das FUSION e.V. im Lauf der Jahre beträchtliche zusätzliche Projektmittel akquiriert hatte, und die zu starke Einbindung an die Strukturen der 1. Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli, wodurch die Handlungsautonomie der MANEGE und damit die Umsetzung der Vereinsziele von FUSION e.V. stark beschnitten wurde.
Im ersten Halbjahr ging die Arbeit in der Einrichtung wie gewohnt, jedoch in einer bedrückten Stimmung, weiter. Im Tonstudio wurden Musikstücke erarbeitet und professionell aufgenommen, in der Kunstwerkstatt wurden Objekte hergestellt, in der Holzwerkstatt Kindermöbel gebaut. In die Werkstattprojekte waren im Rahmen des Projekts 2. Chance Schulverweigerer aus Neukölln integriert. Für die Jugendlichen, die enorme Probleme hatten, sich in das reguläre Schulsystem einzupassen, diente der regelmäßige Aufenthalt in der MANEGE der Förderung von Konzentration und Leistungsbereitschaft und dem Erwerb sozialer Kompetenzen durch organisierte systematische Zusammenarbeit.
Das Filmprojekt „Unser Haus, unser Kiez, unsere Stadt“, geleitet von der Filmemacherin Diana Näcke und finanziert durch die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin (jfsb) und Aktion Mensch konnte noch durchgeführt werden.
Bei der Projektarbeit wurde von den Projektleitern Wert darauf gelegt, dass die teilnehmenden Jugendlichen den komplexen Ablauf und Aufbau einer Filmproduktion verstehen lernen und in die Lage kommen, eigenständige Rollen darin zu finden und kompetent auszufüllen. Produktionsabläufe wurden gemeinsam geplant und durchgeführt, wobei mehrere Stunden Filmmaterial aus der MANEGE und verschiedenen anderen Drehorten in der Stadt entstanden. Das Material wurde gemeinsam gesichtet und geschnitten. Dabei bildete sich die Struktur des Films Schritt für Schritt heraus und am Ende entstanden zwei Dokumentarfilme, der erste sprach mehr durch Bilder und visuelle Eindrücke, der zweite vertiefte die Aussage des ersten Films durch längere Interviews mit Protagonisten der MANEGE. Für die teilnehmenden Jugendlichen brachte das Projekt ein vertieftes Verständnis des Mediums Film, den Erwerb narrativ-dokumentarischer und technischer Kompetenzen und die Motivation, sich weiterhin aktiv mit dem Medium zu beschäftigen.
Am 9. Juni 2012 wurde das Festival „JugendTür Auf!“ in der MANEGE abgehalten. Das von den Jugendlichen mitorganisierte Festival, bei dem Musikdarbietungen von Jugendlichen, eine Theateraufführung der Theatergruppe der MANEGE, ein von der Filmprojektgruppe produzierter Dokumentarfilm über die MANEGE und eine Fotoausstellung zu sehen waren, war eine der Formen, mit denen die Jugendlichen für den Erhalt der Einrichtung als offenes Jugendkulturzentrum kämpften und Öffentlichkeit für ihr Anliegen schafften. Zahlreiche Eltern, Nachbarn und Vertreter sozialer Organisationen besuchten die Veranstaltung und konnten sich ein Bild von der problematischen Situation der Einrichtung und dem engagierten Auftreten der Jugendlichen machen.
Die Einrichtung wurde Ende Juni von FUSION e.V. an das Bezirksamt Neukölln zurück gegeben.
Während der Neukölln-Phase war FUSION e.V. in verschiedenen Gremien engagiert:
Der Verein war vertreten im Migrationsbeirat Neukölln, im Quartiersbeirat Reuterkiez, in der Kiez-AG und in der Schulkonferenz der Rütli-Oberschule und beteiligt an der Entwicklung des Handbuchs Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeitstätten durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport.
Neuer Träger ab 1. Juli 2012 wurde die Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg), eine Organisation, die bisher noch nicht in Neukölln tätig war. Die Mitarbeiter der MANEGE Osman Tekin, Nadine Hinz und Mesut Aktas wurden übernommen, nachdem die Jugendlichen stark für sie eingetreten waren.
Osman Tekin, ein Jugendlicher aus Neukölln, der als 15-Jähriger seinen ersten Honorarjob bei FUSION e.V. in der MANEGE hatte, dann als erster seiner Familie Abitur gemacht hatte, wurde nach Abschluss seines Studiums der Sozialarbeit an der Alice Salomon Hochschule vom Träger der Einrichtung zum Leiter der MANEGE ernannt und führte den Bildungsansatz von FUSION e.V. konsequent und erfolgreich fort.
Die Kunstobjekte, die sich im Besitz des Vereins befanden, wurden im Sommer und Herbst 2012 auf das Gelände des Funkhauses Grünau in der Regattastr. 277 gebracht, wo der befreundete Verein kunterfunk e.V. das verfallene historische Gebäude restaurierte und künstlerische Aktivitäten organisierte, bei denen die Kunstobjekte zum Einsatz kamen. Einige Objekte wurden in Grünau von Vereinsmitgliedern in ehrenamtlicher Arbeit restauriert.
Nach dem Ende der Projektarbeit in Neukölln ruhte die aktive Vereinsarbeit für den Rest des Jahres 2012. Der Vereinsvorstand konzentrierte sich auf die Aufarbeitung der Erfahrungen der vergangenen Jahre, die Kommunikation und den Erfahrungsaustausch mit anderen im soziokulturellen Bereich tätigen Projekten und auf die Konzeptualisierung zukünftiger Projekte im Sinne der Vereinsziele.
FUSION e.V. musste sich ganz neu erfinden.
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2013
Die Vereinstätigkeit, die vom Vorstand und engagierten Vereinsmitgliedern ehrenamtlich durchgeführt wurde, bestand in der Ausarbeitung von Konzepten für die zukünftige Projektarbeit im Sinne der Vereinsziele, in der Kommunikation mit Kooperations- und Vernetzungspartnern, in der Suche nach einem neuen Arbeitsstandort in Brandenburg und in der Einrichtung und Inbetriebnahme einer FUSION-Kunstwerkstatt in Strausberg.
Über die Umsetzung eines vom Verein ausgearbeitetes Konzepts zur Weiterbildung von pädagogischem Fachpersonal in den Bereichen künstlerische Gestaltung, Kreativitätsentfaltung und interkultureller Dialog wurden mit der Geschäftsführung der Klax GmbH mehrere Gespräche geführt, die jedoch zu keiner konkreten Kooperation führten.
Auch Gespräche mit der Leitung der Jugendstrafanstalt Plötzensee über den Vorschlag, eine Kunstwerkstatt für inhaftierte jugendliche Straftäter in der JVA einzurichten, verliefen ergebnislos.
FUSION e.V. kooperierte mit den Künstlern des Vereins kunterfunk e.V. vom Funkhaus Grünau in der Regattastr. 277 und stellte zahlreiche Kunstobjekte für die Gestaltung des Geländes und für Ausstellungen leihweise zur Verfügung.
FUSION e.V. nahm mit einer Eigenkonstruktion eines schwimmenden Kunstobjekts an der Schrottregatta 2013 teil, die vom Funkhaus Grünau im August 2013 veranstaltet wurde.
Seit Juli 2013 war FUSION e.V. beteiligt an der Entwicklung des Geländes Garzauer Str. 20 in Strausberg, das sich in Privatbesitz befindet und von einer Gruppe engagierter Menschen zu einem Kulturstandort entwickelt werden sollte, an dem experimentell alternative Formen des Zusammenlebens und des kooperativen Wirtschaftens erprobt werden sollten. Die Vorstandsmitglieder Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer nahmen regelmäßig an den wöchentlich stattfindenden Gruppentreffen in Strausberg teil.
FUSION e.V. beteiligte sich an der Konzeptentwicklung und setzte sich dafür ein, dass auf dem Gelände Aktivitäten verortet werden, die gesellschaftlich wirksam waren und der Zielsetzung des Vereins entsprachen..
Ab Oktober mietete FUSION e.V. eine 140 m² große Werkstatt auf dem Gelände. Die Werkstatt wurde in den Monaten Oktober bis Dezember eingerichtet und wurde als offene FUSION-Kunstwerkstatt betrieben.
Die Kunstobjekte, die an das Funkhaus Grünau ausgeliehen waren, wurden im November nach Strausberg auf das Gelände in der Garzauer Str. 20 transportiert, da die Betreiber des Funkhauses den Standort aufgeben mussten.
Von der Kunstwerkstatt in der Garzauer Str. 20 aus wurden Kontakte zur Stadtverwaltung Strausberg und zu lokalen Akteuren der Jugendarbeit und der Jugendbildung der Region Märkisch-Oderland aufgenommen, mit denen das FUSION-Konzept einer kulturellen Schnittstelle zwischen der Metropole Berlin und der Region Strausberg diskutiert wurde.
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2014
Von August bis Dezember 2014 wurde im Rahmen des Erasmus+ Programms der Europäischen Kommission zusammen mit unserem Berliner Kooperationspartner Kulturlabor Trial & Error e.V. das Projekt „Sichtbar werden: Jugend und öffentlicher Raum – Kreative Raumstrategien als innovative Werkzeuge in der Jugendarbeit“ in Strausberg durchgeführt. An dem Projekt waren 9 Organisationen aus Georgien, Armenien, Rumänien, Serbien, Ukraine, Litauen, Italien, Spanien und Portugal beteiligt.
Die Projektarbeit von August bis Oktober umfasste Korrespondenz und Absprachen mit den Partnerorganisationen, Auswahl und Information der von den Partnerorganisationen vorgeschlagenen Teilnehmer/innen, Herstellung der Infrastruktur für einen 11-tägigen Trainingskurs zum Thema mit insgesamt 40 Teilnehmer/innen, Planung des Kursverlaufs mit den Mitarbeiter/innen, Absprachen mit Experten für inhaltlichen Input, Recherchen zum Thema und Erarbeitung und Zusammenstellung von Kursmaterialien.
Das Projekt reagierte auf das Bedürfnis junger Menschen, im öffentlichen Raum sichtbar zu werden und damit ihren Einfluss und ihre Wirksamkeit bei der Bildung der öffentlichen Meinung und in der Sphäre des politischen Diskurses zu steigern. 40 kreative junge Menschen und Jugendarbeiter aus verschiedenen Programm- und Partnerländern waren eingeladen, die Beziehung zwischen Jugend und öffentlichem Raum und die Chancen von Jugendlichen, an politischen, sozialen und kulturellen Prozessen in ihren jeweiligen Ländern teil zu haben, zu diskutieren, zu überdenken und in praktische Handlungsmöglichkeiten umzusetzen. Auf der Grundlage unserer je spezifischen Erfahrungen mit diesem Thema konnten wir existierende Raumstrategien untersuchen, wie sie beispielsweise in verschiedenen kulturellen Bereichen wie Stadtplanung, Architektur, Kunst, Creative Activism, Urban Interventions in ihren legalen und illegalen Formen gefunden werden können, und ihre Brauchbarkeit als Werkzeuge und Methoden einer effizienten Jugendarbeit diskutieren, Werkzeuge, die dazu beitragen können, neue Möglichkeiten und neue Räume für die Motivierung, Aktivierung und Partizipation junger Menschen in unterschiedlichen Ländern und im Prozess der Bildung einer demokratischen europäischen Bürgeridentität zu schaffen.
Der 11-tägige Trainings- und Vernetzungskurs fand statt vom 15.-25. Oktober 2014 in der Garzauer Str. 20 in Strausberg.
Der Kurs umfasste die Vermittlung und Diskussion theoretischer Grundlagen, Exkursionen nach Berlin und in Strausberg und praktisches Training. Die Teilnehmer/innen berichteten von der Verfügbarkeit des öffentlichen Raums für die Bedürfnisse junger Menschen in ihren Herkunftsländern und über ihre eigene Praxis und ihre Aktivitäten. Das verschaffte der Gesamtgruppe einen Überblick über die Rollen und Chancen von jungen Menschen in der aktuellen politischen und kulturellen Situation in verschiedenen europäischen Regionen.
Nach einer grundlegenden Einführung in das Thema „Raum“ wurden Aspekte des Themas mit Experten aus den Bereichen Kunst und Jugendarbeit diskutiert und vertieft, Beispiele für good practice bei der partizipativen Gestaltung und Veränderung öffentlicher Räume für die Bedürfnisse junger Menschen in Berlin und Strausberg wurden besucht, aber auch negative Tendenzen, wo reale Stadtentwicklung über die Bedürfnisse der Menschen hinweg geht, konnten besichtigt und analysiert werden.
Bei Exkursionen und in der FUSION-Kunstwerkstatt wurden praktische Fähigkeiten durch Methoden nicht-formalen Lernens, skill-sharing und d.i.y. ausgetauscht und entwickelt.
Die Teilnehmer/innen konnten durch die Aktivitäten ein erweitertes Bild von den Bedürfnissen und Möglichkeiten junger Menschen in Bezug auf die Nutzung öffentlicher Räume gewinnen, sowie ein tieferes Verständnis der Bedeutung von öffentlichen Räumen und Öffentlichkeit in demokratischen Gesellschaften. Bei den jüngeren und weniger erfahrenen Teilnehmer/innen konnte die Lust auf die Entwicklung kreativer künstlerischer Strategien und Interventionen in den öffentlichen Raum geweckt werden. Für die älteren und erfahreneren Teilnehmer/innen bedeutete das Kennenlernen der Arbeitsansätze und Methoden der anderen eine Bereicherung und Erweiterung der eigenen Theorie und Praxis.
Von Januar – Dezember 2014 wurde die offene FUSION-Kunstwerkstatt in der Garzauer Str. 20 in Strausberg betrieben. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Berlin, Strausberg und dem Landkreis Märkisch-Oderland nahmen an Kreativaktionen in der Werkstatt teil. Mehrere Anträge an Stiftungen zur Finanzierung der Werkstatt wurden negativ entschieden, so dass der Verein die Kosten für den Betrieb der Werkstatt tragen musste. Für die Idee, eine praktische Schnittstelle zwischen Berlin und Brandenburg zu entwickeln und Kinder und Jugendliche aus der Metropole und der Peripherie in gemeinsamen Kreativaktionen zusammenzubringen, traf bei den Instanzen, bei denen Fördermittel beantragt wurden, auf kein Verständnis.
Die Werkstattleitung wurde von Marta Galvis de Janzer ehrenamtlich durchgeführt, mehrere Vereinsmitglieder beteiligten sich an Aktionen mit Kindern und Jugendlichen.
FUSION e.V. beteiligte sich ehrenamtlich an einer Kunstaktion des Jugendclubs Rehfelde, der von dem Träger chance e.V. betrieben wird. Mit chance e.V. wurden zukünftige Kooperationen im Bereich kreativer Jugendarbeit in der Region vereinbart.
Kontakt wurde auch zur Flüchtlingsunterkunft in Garzau aufgenommen. Bei einem Gespräch mit dem Leiter der Unterkunft wurden Möglichkeiten der Kooperation ausgelotet. Auch dieser Weg war eine Sackgasse, da die Arbeitsweise von FUSION e.V. nicht in das System der Regulierung von Flüchtlingsunterkünften passte.
Mit Mitarbeiterinnen des Jugendamts in Strausberg gab es regelmäßige Gespräche, um die Bedarfe und Möglichkeiten der Region zu erkunden, ebenso mit einer Vertreterin der Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg.
Kooperationskontakte bestanden auch zu Mitarbeitern des Jugendclubs Horte in Strausberg und zum Träger der Einrichtung AJP 1260 e.V. – Der Jugendclub Horte unterstützte FUSION e.V. bei der Durchführung des Trainingskurses im Rahmen des Erasmus+ Projekts im Oktober 2014.
Da die Werkstatträume in der Garzauer Str. 20 in Strausberg auf Dauer für die Projektarbeit von FUSION e.V. ungeeignet waren, suchte der Verein nach alternativen Möglichkeiten in der Region. Für das 2,5 ha große Gelände eines im Juni 2014 aufgegebenen Autohauses am Spitzmühlenweg 1 in Strausberg entwickelte FUSION e.V. ein Nutzungskonzept, das die kombinierte Verortung von Kunst, Bildung und innovativem Gewerbe auf dem Gelände vorsah. Mit dem Eigentümer wurde Kontakt aufgenommen. Ebenso mit der Stiftung trias aus Hattingen, die als Kooperationspartner für den Kauf des Geländes in das Projekt einstieg.
Das Nutzungskonzept wurde mit der Stadtverwaltung, der Bürgermeisterin von Strausberg, Frau Stadeler, sowie dem Bauplanungsamt Strausberg und der Wirtschaftsförderung kommuniziert. Die Stadtverwaltung zeigte großes Interesse an dem Projekt, da es eine kulturelle Dynamisierung der Stadt und eine engere Anbindung an die Kunst- und Kulturszene Berlins beinhaltete, und versprach verwaltungstechnische Unterstützung.
Im Dezember 2014 wurde die Kunstwerkstatt in der Garzauer Str. 20 in Strausberg aufgegeben. Ein Teil der Kunstobjekte wurde nach Absprache mit dem dortigen Hausmeister auf das Gelände am Spitzmühlenweg 1 in Strausberg transportiert und dort in einer Halle gelagert.
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2015
Mit der Stiftung trias und der GLS Bank wurden Verhandlungen über den Erwerb des Geländes Spitzmühlenweg 1, Strausberg geführt. Ein Geschäftsplan wurde erstellt, in dem Nutzungs- und Finanzierungsmöglichkeiten dargestellt wurden. Der Kreis der Interessenten wurde erweitert. Dazu wurden Gespräche mit dem Berufsverband Bildender Künstler, Kulturlabor Trial&Error e.V., KUNST-STOFFE - Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien - e.V. u.a. geführt, regelmäßige Planungssitzungen abgehalten und Ortsbesichtigungen durchgeführt.
Das Projekt konnte nicht weitergeführt werden, da der Eigentümer des Geländes, mit dem seit Herbst 2014 eine mündliche Absprache über das Kaufinteresse von FUSION e.V. bestand, seinen Besitz im Juni 2015 zu einem höheren Preis an andere Interessenten verkaufte.
Die Vereinsarbeit bestand in der Entwicklung von Konzepten für die zukünftige Projektarbeit im Rahmen von Flucht, Asyl und Migration, sowie in Recherche, Konzept- und Vernetzungsarbeit für den Aufbau eines neuen zukünftigen Arbeitsstandorts in Brandenburg.
Auf Vorschlag der Stiftung trias beteiligte sich FUSION e.V. daraufhin an einem Projekt, das den Erwerb eines denkmalgeschützten Gutshofs in der Gemeinde Prötzel-Prädikow im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg zum Ziel hat. Der Verein beteiligte sich an den regelmäßigen Planungstreffen und an Besichtigungen des Guts mit Interessierten und brachte seine Nutzungsvorstellungen in die Gesamtplanung ein. Vorgesehen für die Nutzung des weitläufigen 3,5 Hektar großen Areals war eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten mit den Arbeitsfeldern Kunst, Kultur und Bildung.
Da sich sowohl der gruppendynamische Prozess zwischen den Interessenten als sehr komplex erwies und auch die Verhandlungen mit dem Eigentümer des Guts nur sehr stockend voran kamen, suchte FUSION e.V. weiter nach einer möglichen berlinnahen Alternative zur zukünftigen Verortung der Projektarbeit des Vereins, falls das Prädikow-Projekt sich als zu langwierig und zu kompliziert erweisen sollte.
Im November entdeckten wir ein Gelände in der Gemeinde Grünheide-Kagel im Landkreis Oder-Spree, das bis 2011 vom Bezirk Berlin Mitte als Jugendbildungs- und Erholungsstätte genutzt worden war, seitdem stillgelegt war und von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) zum Verkauf angeboten wurde. Für Januar 2016 wurde ein Besichtigungstermin mit der BIM vereinbart.
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2016
Im Frühjahr 2016 führten die Vorstandsmitglieder Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer Gespräche mit der Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) und dem Geschäftsführer der Stiftung trias, Rolf Novy-Huy, über den Erwerb einer 2012 stillgelegten ehemaligen Jugendbildungs- und Erholungsstätte in der Erich-Weinert-Str. 36 in 15537 Grünheide – Kagel, Brandenburg.
Mehrere Besichtigungen des 3 ha umfassenden Geländes, u.a. mit Architekten, ergaben, dass die vier auf dem Gelände befindlichen, Anfang der 70er Jahre vom damaligen Magistrat von Berlin errichteten Gebäude eine ordentliche Bausubstanz aufwiesen und von der Gesamtanlage her für die Zwecke von FUSION e.V. geeignet waren. FUSION e.V. entwickelte ein Konzept zur Reaktivierung und nachhaltigen Nutzung der Anlage als Standort für Bildung, Kunst und Erholung mit Zielgruppenschwerpunkt auf Kinder und Jugendliche. Am 27. Mai 2016 erwarb die Stiftung trias das Gelände und gab es am selben Tag in einem Erbbaurechtsvertrag über 99 Jahre an FUSION e.V. weiter.
Der Nutzen-Lasten-Übergang erfolgte zum 1. Juli 2016. Schlüsselübergabe war am 6. Juli 2016.
Fragen der Versicherung, der Stromversorgung und der Telekommunikation wurden geklärt. In mehreren ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen, an denen sich Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins beteiligten, wurde der Umzug der Vereinsobjekte von Strausberg, wo sie eingelagert waren, nach Kagel durchgeführt, das Gelände gerodet und Innenräume gereinigt. Gleichzeitig wurde von den Vorstandsmitgliedern Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer ein Geschäftsplan für den zukünftigen Betrieb des Geländes erarbeitet und Kontakt mit der GLS Bank wegen einem Kredit für die Instandsetzung der technischen Infrastruktur, die Renovierung und die zu erwartenden Anlaufkosten des Betriebs aufgenommen. Gespräche mit der Gemeinde Grünheide und der LAG Märkische Seen wurden geführt. Das Projekt der Wiederbelebung der Anlage in Kagel als Jugendbildungs- und Erholungsstätte fand positive Resonanz.
Am 29. September veranstaltete FUSION e.V. eine Dankeschön-Party auf dem Gelände, zu der alle eingeladen waren, die am Erwerb des Geländes, der Rodung der Außenflächen und der Reinigung der Gebäude mitgewirkt haben.
Die Grundbucheintragung des Erbbaurechts für FUSION e.V. erfolgte am 14. November 2016.
Aktivitäten in Berlin:
Vom 25. Juli – 05. August 2016 sowie vom 17. – 28. Oktober 2016 war FUSION e.V. als Kooperationspartner der Zukunftsstiftung Bildung der GLS Treuhand e.V. und der Theatergruppe Die Improvisionäre beteiligt an der Durchführung eines jeweils zweiwöchigen Ferienschulprojekts mit 30 Migrantenkindern aus verschiedenen Flüchtlingsunterkünften. Das Projekt beinhaltete Deutschunterricht mit kreativ-spielerischen Methoden und Theaterspielen mit Methoden des Improvisationstheaters zur Förderung des Spracherwerbs und zur Verbesserung der kommunikativen Kompetenzen der Kinder.
Für FUSION e.V. waren die Vereinsmitglieder Marta Galvis de Janzer und Wolfgang Janzer an dem Projekt, das in Berlin-Charlottenburg durchgeführt wurde, beteiligt.
Von der Jugend- und Familienstiftung Berlin und Aktion Mensch wurden Mittel bewilligt für die Durchführung des Projekts Creative Communication Camp – FUSION Kommunikationswerkstatt, die im Frühjahr 2016 beantragt worden waren.
Das Projekt begann am 15. August 2016 mit einer einjährigen Laufzeit bis zum 14. August 2017. Es basierte auf der langjährigen Erfahrung von FUSION e.V. im Problemfeld von Migration / Integration und reagierte auf die aktuelle gesellschaftliche Krise im Gefolge der Zunahme der Migration aus Kriegs- und Krisengebieten. Es richtete sich gezielt an Geflüchtete junge Menschen, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Einheimische, hatte experimentellen Charakter, da es für den Umgang mit der aktuellen Situation keine Standardvorlagen gab, und zielte auf die praktische Erweiterung des Integrationsbegriffs durch Empowerment der Geflüchteten, Förderung ihrer politischen und kulturellen Bildung in Bezug auf Deutschland und Europa und Stärkung ihrer kommunikativen Kompetenzen durch Organisation von Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Geflüchteten und Einheimischen.
Das Projekt fand 2016 statt in den Räumlichkeiten unseres Kooperationspartners Kulturlabor Trial&Error e.V. in der Braunschweiger Str. 80 in Berlin-Neukölln, es beinhaltete aber auch mehrere Exkursionen zu politisch-historisch bedeutsamen Orten in Berlin, bei denen deutsche Geschichte für die Teilnehmer*innen anhand der Stadtarchitektur direkt erfahrbar gemacht wurde: Kaiserreich, Nationalsozialismus, 2. Weltkrieg, Kalter Krieg und Wiedervereinigung.
Das Projekt wurde konzipiert und durchgeführt von Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer. Projektmitarbeiter war Sam Jourieh, ein Student aus Syrien, der aktiv in der Flüchtlingshilfe arbeitete und als Sprach- und Kulturvermittler fungierte.
Das Projekt verstand sich als Plattform, von der ausgehend Projektformate im Kontext von Migration / Integration entstehen sollten, die zukünftig auch in der Jugendbildung- und Erholungsstätte in Grünheide – Kagel, der wir den Namen ZEBRA KAGEL gegeben hatten, verortet werden konnten.
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2017
Das im August 2016 begonnene Projekt Creative Communication Camp - FUSION Kommunikationswerkstatt wurde 2017 fortgesetzt. Mehrere thematische Schwerpunkte aus den Bereichen Politik, Geschichte, Gesellschaft und Kultur wurden mit unterschiedlichen Methoden mit den Teilnehmern bearbeitet. Mehrere Exkursionen wurden durchgeführt, u.a. zur Topographie des Terrors am Anhalter Bahnhof, zum Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park, zum Museum für Technik, zum Bundesparteitag der GRÜNEN, ins Berliner Abgeordnetenhaus. Der Kreis der Projektbeteiligten wurde ab Februar erweitert. Zahlreiche Deutsche besuchten die regelmäßigen Treffen in den Räumen unseres Kooperationspartners Kulturlabor Trial&Error e.V. in der Braunschweiger Str. 80 in Berlin-Neukölln. Ab Mai wurde in Kooperation mit dem Verein Leuchtturm Mitte e.V. der Keller eines Hauses in der Pestalozzistraße 41 in Berlin-Pankow, in dem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht und von Leuchtturm Mitte e.V. betreut werden, von den Projektteilnehmern zusammen mit den Jugendlichen künstlerisch gestaltet, so dass er zukünftig von den Jugendlichen als attraktiver Kommunikationstreffpunkt genutzt werden kann. Ein großformatiges komplexes Brettspiel mit dem Titel Wir Schaffen Das! – Die Flucht, das die Flucht aus Syrien nach Deutschland zum Thema hat, wurde gemeinsam entwickelt und hergestellt und im Juni 2017 im Rahmen des Festivals Offenes Neukölln (ONK) einem breiten Publikum vorgestellt.
Da zwei Teilnehmer der Gruppe in Syrien als Zahnärzte arbeiteten und eine Teilnehmerin in Berlin eine Ausbildung als Zahntechnikerin absolvieret, entstand die Idee für das Projektformat « Zahntag », mit dem Familien und Kinder in Flüchtlingsunterkünften erreicht werden konnten. Die drei Fachkräfte gaben an die Familien und Kinder Informationen zur Zahnhygiene und Zahnprophylaxe, da auf diesem Gebiet bei vielen Geflüchteten großer Handlungsbedarf besteht. Sie benutzten dazu Filmmaterial in arabischer Sprache. Die Gruppe unterstützte die Aktion, indem sie das theatralisch inszenierte « Kariesspiel » mit Perkussionsbegleitung mit den Kindern durchführte. Die erste Erprobung des Formats fand am 23. Juli in einer Flüchtlingsunterkunft in Lichtenrade statt. Am 28. Juli wurde der Zahntag im Rahmen des Programms der Ferienschule mit geflüchteten Kindern, die von der Zukunftsstiftung Bildung der GLS Treuhand e.V. organisiert wurde und an der FUSION e.V. beteiligt war, in Charlottenburg durchgeführt.
Es gab während der Projektlaufzeit 56 Gruppentreffen im Kulturlabor Trial & Error in Neukölln, 1 Gruppentreffen im BBZ in Moabit, 15 Exkursionen, 16 Kreativ-Workshop Termine mit Jugendlichen in der Villa Leuchtturm in Pankow, 2 Aktionstage in Rahmen des Festivals Offenes Neukölln, 2 „Zahntag“ – Aktionen und ein Abschlusstreffen auf dem FUSION-Gelände ZEBRA KAGEL in Grünheide-Kagel/Brandenburg. Die Gruppentreffen und Exkursionen umfassten jeweils 5-7 Stunden, die Kreativ-Workshops in Pankow liefen über 8 Stunden.
Das Projekt erreichte ca. 400 Personen. Es endete am 14. August 2017.
FUSION e.V. verpflichtete den Architekten Jörg Wappler von der WOF-Planungsgemeinschaft GbR aus Berlin, den Instandsetzungsprozess der Gebäude in Grünheide- Kagel architektonisch zu begleiten, insbesondere Pläne des Anwesens anzufertigen, da die Originalbaupläne nur noch teilweise vorhanden waren.
Von der Gemeinde Grünheide wurde eine Stellungnahme zu dem Projekt der Wiederinstandsetzung und nachhaltigen Nutzung der ehemaligen Jugendbildungs- und Erholungsstätte im Ortsteil Kagel eingeholt, die sehr positiv ausfiel und in der die Gemeinde ihre Unterstützung in verwaltungsrechtlichen und bauordnungsrechtlichen Fragen zusicherte.
Zur Finanzierung der Instandsetzung erstellten die Projektleiter einen detaillierten Businessplan, der der GLS Bank in Berlin vorgelegt wurde, die nach Prüfung aller Unterlagen im Mai 2017 FUSION e.V. ein Darlehen in Höhe von 300.000 € zur baulichen Instandsetzung, Renovierung und für Anlaufkosten des zukünftigen Betriebs bewilligte.
Wesentliche handwerkliche Arbeiten, die von Fachfirmen durchgeführt wurden, waren die Überprüfung und teilweise Erneuerung der Elektrik, der Heizung und der Wasserversorgungsanlage, der Einbau neuer Fenster. Die Anlage ist nicht an die öffentliche Wasserversorgung und Kanalisation angeschlossen, die Wasserversorgung geschieht über einen Tiefbrunnen, die Abwasserentsorgung über regelmäßig zu leerende Gruben. Da bei der Überprüfung der Wasseranlage festgestellt wurde, dass das Brunnenwasser einen zu hohen Eisen- und Mangangehalt aufwies, wurde die zuständige Fachfirma beauftrag, ein Angebot für die notwendige Instandsetzung der Wasserversorgung zu erarbeiten.
Die Projektleiter Marta Galvis de Janzer und Wolfgang Janzer koordinierten in Absprache mit dem Architekten die Handwerkerarbeiten und führten selbst zahlreiche Renovierungsarbeiten und gestalterische Verschönerungsmaßnahmen durch. Vereinsmitglieder beteiligten sich ehrenamtlich an der Renovierung und Gestaltung der Außenanlagen.
Vom 28.08. 2017 – 02.09. 2017 führte der Berliner Verein Kein Abseits! e.V., ein Kooperationspartner von FUSION e.V., auf dem Gelände ein Sommercamp mit 50 Kindern und 18 Erwachsenen durch. Vereinsmitglieder von FUSION e.V. beteiligten sich durch kreative Kunstaktionen mit den Kindern an dieser Maßnahme.
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2018
Im Jahr 2018 wurde die Instandsetzung und Renovierung der vereinseigenen Gebäude des ZEBRA KAGEL in der Erich-Weinert-Str. 36 in Grünheide –Kagel fortgesetzt. Die Anlage besteht aus drei Gebäuden: Das ArtHouse mit Empfangsraum, Büro, Teeküche, Werkstatt, Lagerräumen, Seminarraum, Sanitärraumen, Projekträumen, Ateliers und 3 Schlafräumen für Mitarbeiter. Das Bettenhaus TIME OUT hat im EG und OG insgesamt 18 Zimmer und zwei Sanitärbereiche. Das Wirtschaftsgebäude verfügt über einen großen Saal, mehrere Speiseräume, Lagerräume, eine große Küche mit Speisekammern und Kühlraum, Waschmaschinenraum, Werkstattraum und mehrere Sanitärräume. Im OG des Wirtschaftsgebäudes befinden sich drei Wohnungen.
Die Erneuerung sämtlicher Fenster durch eine Fachfirma wurde im März 2018 fertig gestellt. Eine zusätzliche Paniktür wurde im Bettenhaus TIME OUT eingebaut. Die farbliche Gestaltung der Zimmer, der Flure und des Treppenhauses im TIME OUT wurde durchgeführt. Der Bau von Betten aus Naturholz nach eigenem Design für 17 Zimmer des TIME OUT wurde im Juli 2018 fertig gestellt. Ebenso wurde eine Selbstversorgerküche für Gruppen bis zu 10 Personen in einem der Zimmer eingebaut. Die Sanitärbereiche im EG und OG des TIME OUT wurden instand gesetzt durch Einbau neuer Duschen und Toiletten, farbliche Gestaltung und Trockenbau- und Fliesenarbeiten. Die Elektrik in Bettenhaus, Wirtschaftstrakt und ArtHouse wurde gemäß heutigen Standards durch einen Fachbetrieb ertüchtigt. Im ArtHouse wurden ein Empfangsraum, ein Büro, eine Teeküche, eine Kunstwerkstatt, ein Werkzeug- und Materiallageraum und ein Seminarraum eingerichtet. Fußböden mussten neu verlegt und Wände farblich gestaltet werden.
Der große Saal des Wirtschaftsgebäudes sowie die Speiseräume und die Küche wurden renoviert, Fußböden wurden aufgefrischt, Wände farblich gestaltet, Fliesenmosaike angebracht, selbstgefertigte Wandlampen installiert, Möbel gebaut. Durch einen Wanddurchbruch konnte mehr nutzbarer Raum gewonnen und durch künstlerische Gestaltung das Wirtschaftsgebäude ästhetisch aufgewertet werden.
Diverse Reparaturen an der Heizungsanlage wurden von einer Fachfirma durchgeführt.
Die Kalt- und Warmwasserversorgung und Abwasserentsorgung wurde für das TIME OUT und das Wirtschaftsgebäude sowie Teile des ArtHouse vollständig durch eine Sanitärfachfirma erneuert. Um sauberes Trinkwasser aus dem Tiefbrunnen auf dem Gelände zu erhalten, wurden eine hochwertige Filteranlage sowie neue Wassertanks eingebaut..
Für die Teilerneuerung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung und den Einbau der Filteranlage wurde bei der GLS Bank auf der Basis eines Angebots der zuständigen Sanitärfachfirma ein Zusatzkredit in Höhe von 150.000 € beantragt, der von der Bank im März bewilligt wurde.
Die Handwerkerarbeiten wurden von den Projektleitern Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer, die 2018 durchgehend vor Ort tätig waren, koordiniert. Die Projektleiter führten ebenfalls gestalterische und Designarbeiten durch und gewährleisteten dadurch, dass die Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten mit der geplanten Nutzung als Standort für Bildung, Kunst und Erholung mit Schwerpunktzielgruppe Kinder und Jugendliche in Einklang waren. Ziel war es, die Gesamtanlage als attraktiven, funktional und originell gestalteten Ort für die zukünftige Vereinsarbeit zu restaurieren.
Im Verlauf des Jahres kamen zahlreiche Interessierte ins ZEBRA KAGEL, um sich ein Bild von dem Projekt zu machen. Bei der Gemeindeverwaltung in Grünheide und im Ortsteil Kagel bestand großes Interesse an der Reaktivierung und Nutzung des Standorts, das Projekt wird sehr positiv beurteilt, da es der Förderung der Entwicklung der Gemeinde und der Region dient. Mit Kooperationspartnern aus dem Berliner Netzwerk von FUSION e.V. wurden mehrere Gespräche über zukünftige Zusammenarbeit im ZEBRA KAGEL geführt. Darüber hinaus hat FUSION e.V. Kontakt zu Vereinen und Initiativen aus Grünheide aufgenommen, um die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Akteuren voran zu bringen.
Im August 2018 führte der Kooperationspartner Leuchtturm Mitte e.V. einen mehrtägigen Aufenthalt von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die von Leuchtturm Mitte e.V. in der Villa Leuchtturm in Berlin – Pankow betreut wurden und mit denen FUSION e.V. im Rahmen des Projekts Creative Communication Camp - FUSION Kommunikationswerkstatt 2017 gearbeitet hatte, im ZEBRA KAGEL durch. FUSION e.V. organisierte während des Aufenthalts mehrere Aktionen mit den Jugendlichen wie Bogenschießen und Skulpturenbau aus natürlichen Materialien.
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2019
Das Projekt „Eine Botschaft für Inklusion“ wurde gefördert von Aktion Mensch und hatte eine Laufzeit vom 01.08. 2019 – 31.01. 2020. Inhaltlich ging es um die Schaffung eines Kooperationsnetzwerks mit Partnern aus Berlin, Brandenburg und europäischen Nachbarländern, die den Projektort ZEBRA KAGEL und speziell die dort vorhandenen Bungalows zukünftig mitgestalten und für Zwecke der Inklusion von benachteiligten Kindern und Jugendlichen nutzen. Für die Durchführung des Projektes wurde der Historiker Dr. Peter Mitchell als Honorarmitarbeiter verpflichtet. Dr. Mitchell organisierte mehrere Arbeitstreffen mit potenziellen Partnerorganisationen aus Berlin, Brandenburg und Polen und stellte mehrere Projektförderanträge für zukünftige gemeinsam mit Partnerorganisationen durchzuführende Projekte, in denen die Bungalows genutzt werden können. Am 18. Januar 2020 fand eine Abschlussveranstaltung im ZEBRA KAGEL statt, an der mehrere Künstler aus Berlin und Vertreter verschiedener Partnerorganisationen teilnahmen. Insgesamt ebnete das Projekt den Weg für zukünftige Kooperationen zwischen FUSION e.V. und mehreren Partnerorganisationen (Schlesische 27 in Berlin, Kein Abseits! e.V. aus Berlin, Lial e.V. aus Berlin, LOGOS NGO aus Poznan, Polen, Familienzirkel Kagel, Midria e.V. aus Strausberg, Wissensbude Wildnis aus Bad Saarow) mit Zielsetzung Inklusion unter Anwendung kultureller und kunstpädagogischer Methoden.
Das Projekt „Migrationsgesellschaft“, ein deutsch-griechischer Fachkräfteaustausch, wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es wurde von den Projektmitarbeitern Dr. Peter Mitchell, Marko Boyko, Wolfgang Janzer und Marta Galvis de Janzer vorbereitet. Termine und Inhalte wurden mit dem griechischen Partner PRAXIS aus Serres abgesprochen und passende Teilnehmer*innen gesucht. Das Projekt wurde dann vom 8.-15. Dezember 2019 im ZEBRA KAGEL mit 10 griechischen und 10 deutschen Teilnehmer*innen durchgeführt. Inhaltlich ging es um die Herausforderungen, die sich durch Migration für die Jugendarbeit in Griechenland und Deutschland ergeben und um die Erarbeitung und das Trainieren von Methoden, um mit diesen Herausforderungen konstruktiv umzugehen. Die Anwendung von kreativen Methoden und von Methoden des informellen Lernens war wesentlicher Bestandteil des Trainingskurses. So bauten die Teilnehmer*innen beispielsweise Objekte, die die verschiedenen Aspekte des komplexen Themas „Migration – Integration“ symbolisieren sollten. Auch das von FUSION e.V. entwickelte Tischbrettspiel „Wir schaffen das! – Die Flucht“ für bis zu 12 Mitspieler kam zum Einsatz
Ein Brachgelände auf dem Vereinsanwesen ZEBRA KAGEL wurde gerodet, mit Muttererde und Naturdünger angereichert, Beete für Blumen und Stauden, sowie Gemüsebeete wurden angelegt und ein Kräuterhochbeet wurde gebaut. Zusätzlich wurden mehrere Obstbäume gepflanzt. Junge Migranten aus Berlin arbeiteten engagiert bei der Gartengestaltung mit.
Bei einem Schulfest der Gerhard-Hauptmann-Grundschule Grünheide im ZEBRA KAGEL am 19. Juni 2019 wurden von FUSION e.V. Kreativaktionen mit Kindern auf dem Gelände und in der Kreativwerkstatt durchgeführt.
Beim Sommercamp 2019, das der Verein Kein Abseits! e.V. aus Berlin vom 22.-27. Juli 2019 mit 50 Kindern im ZEBRA KAGEL durchführte, beteiligte sich FUSION e.V. mit einem Kreativworkshop. Der „Burning Man“, eine 4 m hohe mit den Kindern gebaute Puppe aus Holz, Heu und Stoffresten wurde zum Abschluss zu Trompetenklängen und Trommelrhythmen auf dem Innenhof des ZEBRA KAGEL entzündet. Ein unvergessliches Spektakel für die Kinder.
Am 29. April 2019 war FUSION e.V. im ZEBRA KAGEL Gastgeber für 50 Radfahrer, die während einer Fahrradtour durch die Umgebung von Grünheide auf dem Gelände Rast machten und die Anlage besichtigten. Die Radtour wurde organisiert vom Kulturamt der Gemeinde Grünheide.
2019 nahm das ZEBRA KAGEL offiziell seinen Betrieb auf.
Für die Geschäftsabwicklung im Rahmen von Übernachtungen, Verpflegung und Vermietung von Räumen an Gruppen, die Projekte im ZEBRA KAGEL durchführen, gründete FUSION e.V. als alleiniger Gesellschafter die ZEBRA TIME OUT UG (hafttungsbeschränkt) und schloss mit ihr einen Pachtvertrag ab. Die UG generiert Einnahmen, die teilweise an den Verein weitergeleitet werden zur Begleichung der Bewirtschaftungskosten des ZEBRA KAGEL.
Zahlreiche Gruppen nutzten 2019 das ZBRA KAGEL für die Durchführung ihrer Projekte: Klassenfahrten, Jugendaustauchprojekte, studentische Projekte, Familienfeiern.
Wir waren mit dem Ergebnis der bisherigen Arbeit zufrieden und blickten optimistisch in die Zukunft. Doch dann kam Corona.
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2020
Bei Jugend für Europa wurden unter dem Erasmus+ Programm der Europäischen Kommission von FUSION e.V. zwei Projektförderungsanträge gestellt, die beide bewilligt wurden:
1. Projekt: „Learning with History“.
2. Projekt: “The Expressive Mask”.
Beide Projekte waren konzipiert als Trainingskurse für Fachkräfte der Jugend- und Kulturarbeit. Die Teilnehmer*innen wurden mit Partnerorganisationen in mehreren europäischen Ländern rekrutiert.
Das erste Projekt „Learning with History“ konnte nach Abflauen der Pandemie vom 27.10.-05.11.2020 unter Leitung des Historikers Dr. Peter Mitchell und Marko Boyko von unserer Partnerorganisation LOGOS aus Polen im ZEBRA KAGEL durchgeführt werden. Die Teilnehmer/innen kamen aus verschiedenen europäischen Ländern. Das Projekt verdeutlichte die Bedeutung der Vermittlung historischen Wissens in der Jugendarbeit, speziell im Bereich politischer Jugendbildung. Es umfasste Seminare und Exkursionen nach Berlin, bei denen von den Teilnehmer*innen Dokumentarvideos zu historischen Stätten produziert wurden.
Das zweite Projekt „The Expressive Mask“, geplant für Dezember 2020, musste wegen des Corona Lockdowns und der Pandemie bedingten Einreiseregeln für Teilnehmer*innen aus dem Ausland auf 2021 verschoben werden.
Durch den staatlich verordneten Lockdown mussten alle Projekte und Buchungen des ZEBRA KAGEL für das erste Halbjahr abgesagt oder verschoben werden. Für FUSION e.V. entstand dadurch ein erheblicher finanzieller Verlust. Die laufenden Betriebskosten des ZEBRA KAGEL konnten nur durch staatliche Überbrückungshilfen gedeckt werden.
Ab August 2020 wurden die Coronaregeln etwas gelockert, so dass einzelne Veranstaltungen und Projekte möglich wurden.
Vom 1.-6. August 2020 drehte die Berliner Band „Dirty Feetz“ ein Musikvideo im Zebra Kagel. Da es sich um eine sehr kreative Gruppe mit innovativen musikalischen und theatralischen Ansätzen handelt, die schon seit langem mit dem Verein verbunden ist, wurden Räumlichkeiten und das Außengelände des ZEBRA KAGEL kostenlos für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt. Marta und Wolfgang von FUSION e.V. sowie die Vereinskatze Gallina spielten bei dem Videodreh mit. Das Video wurde nach Fertigstellung auf YouTube veröffentlicht.
[ https://www.youtube.com/watch?v=yo26JG0T65w ]
Am 26.08.2020 und am 11.09.2020 führte FUSION e.V. mit Menschen mit Behinderungen, die vom Kooperationspartner Midria e.V. aus Strausberg betreut werden, Kreativworkshops im Tipidorf des ZEBRA KAGEL durch, der von Frank Kutsche und Antje Modespacher geleitet wurde. Die Teilnehmer*innen erlebten jeweils drei intensive Bastelstunden und konnten schöne selbstgemachte Objekte mit nach Hause nehmen.
Ebenfalls mit von Midria e.V. betreuten Menschen mit Behinderungen wurde unter Anleitung des Sozialarbeiters Robert Scheffler in Workshops am 03. Und 07.08. 2020 eine große Schaukel aus Massivholz für das Außengelände des ZEBRA KAGEL gebaut.
Das Tipidorf im ZEBRA KAGEL mit 5 großen Tipis und Outdoor – Küche wurde am 27. Juli 2020 von unserem Kooperationspartner Frank Kutsche mit einem einwöchigen Sommercamp, an dem 21 Kinder teilnahmen, eröffnet.
Im ArtHouse des Zebra Kagel richtete die Textilkünstlerin Anja Schweinbenz ein Nähatelier ein. Es war geplant, im Herbst und Winter regelmäßige Textilworkshops durchzuführen, die dann aber wegen der Pandemie nicht stattfinden konnten.
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2021
Auch 2021 waren die Aktivitäten des Vereins durch die Pandemieregeln sehr stark eingeschränkt. Erst ab August konnte der Betrieb der ZEBRA TIME OUT UG und die Projektarbeit im ZEBRA KAGEL wieder aufgenommen werden.
Am 14. August 2021 führte der Verein ABH e.V. (Anlaufstelle Berliner Heimkinder) in Kooperation mit FUSION e.V. ein Sommerfest im ZEBRA KAGEL durch, bei dem mit Filmen und Live-Musik zahlreiche Menschen aus Berlin, die zum Klientenkreis des ABH e.V. gehören, einen schönen und erlebnisreichen Tag in der Natur verbringen konnten.
Am 20. August 2021 führte die Textilkünstlerin Anja Schweinbenz im Nähatelier im ZEBRA KAGEL einen Kreativworkshop mit 8 Teilnehmerinnen vom Kreativzirkel Kagel durch, bei dem die Teilnehmerinnen eigene künstlerische Ideen entwickeln und praktisch umsetzen konnten.
Mit von unserem Kooperationspartner Midria e.V. betreuten Menschen mit Behinderungen wurde unter Anleitung des Sozialarbeiters Robert Scheffler in Workshops am 23. und 30.08. 2021 eine große Wippe aus Massivholz für das Außengelände des ZEBRA KAGEL gebaut.
Im Tipidorf im ZEBRA KAGEL wurden in Kooperation mit Frank Kutsche von der Wissensbude Wildnis von Juli bis Oktober 4 mehrtägige Tipi-Camps durchgeführt, bei denen insgesamt 100 Kinder aus Berlin und Brandenburg erlebnisreiche Tage in der freien Natur verbringen und authentische Naturerfahrungen machen konnten.
Die Organisation ICJA Freiwilligenaustausch weltweit e.V. führte vom 29.08.-12.09.2021 ein Vorbereitungsseminar für Freiwillige aus Mittel- und Südamerika durch. 30 Personen nutzten die Räumlichkeiten und die Infrastruktur des ZEBRA KAGEL, um sich intensiv auf einen 1-jährigen Freiwilligendienst in sozialen Einrichtungen Deutschlands vorzubereiten.
Die Organisation Navigaia Journeys führte vom 16.-27. September 2021 im ZEBRA KAGEL das Projekt Encourage 2 mit 45 Teilnehmer*innen aus verschiedenen europäischen Ländern durch. Thematisch ging es um die theoretische Verarbeitung von Mobilität, Reisen und Tourismus und persönliche Entwicklung und Horizonterweiterung durch Reisen.
Die Deutsche Stiftung UWC (United World Colleges) führte vom 28.09.-03.10.2021 einen internationalen Jugendaustausch mit 40 Teilnehmer*innen aus verschiedenen Ländern im ZEBRA KAGEL durch und nutzte die Räumlichkeiten, das Außengelände und die Infrastruktur des Bildungs- und Kulturstandorts für ein intensives Programm zum Kennenlernen, zur Kommunikation und gemeinsamer kreativer Betätigung.
Das 2020 von FUSION e.V. beantragte und von der Europäischen Kommission bewilligte Erasmus+. Projekt “The Expressive Mask” wurde vom 06.-21. Dezember 2021 im ZEBRA KAGEL durchgeführt. Die 24 Teilnehmer*innen kamen aus Deutschland, Belarus, der Ukraine, Frankreich und Griechenland. Der Maskenbau- und Theaterworkshop wurde im Auftrag von FUSION e.V. durchgeführt von Dr. Peter Mitchell und Marko Boyko von unserer Partnerorganisation LOGOS aus Polen als Organisatoren, dem Theaterfachmann Richard Kimberley und dem Maskenbauer Juri Kussmaul als Workshop-Leitern.
Es handelte sich um einen Trainingskurs mit Fachkräften der Jugend- und Kulturarbeit.
Bestandteile des Kurses waren die Herstellung von individuellen Theatermasken und die Erarbeitung von Theaterstücken, bei denen die Teilnehmer*innen maskiert als Schauspieler agierten. Die Bedeutung von Theaterpädagogik für die Jugendarbeit wurde während des Kurses für die Teilnehmer*innen durch praktische Erfahrung evident.
Bei der Abschlussveranstaltung, einer öffentlichen Theatervorstellung im großen Saal des ZEBRA KAGEL, waren zahlreiche Besucher aus Berlin und aus Grünheide anwesend.
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2022
Unser Kooperationspartner Midria e.V. aus Strausberg führte vom 08.-14.05.2022 eine Probewoche mit der Midria-Band im ZEBRA KAGEL durch. Die 12 Bandmitglieder, alles Menschen mit Behinderungen, übten in verschiedenen Räumen ein Repertoire ein, das dann am 13.05.2022 im großen Saal in einem öffentlichen Konzert dargeboten wurde. Zahlreiche Nachbarn aus Kagel konnten die professionell aufgeführten Stücke genießen und nach dem Konzert mit den Bandmitgliedern bei einem kleinen Imbiss sprechen.
Am 02.08.2022 sowie am 27.09.2022 veranstaltete FUSION e.V. im Tipidorf des ZEBRA KAGEL zwei Kreativworkshops mit Klienten von Midria e.V., die vom Wildnispädagogen Frank Kutsche angeleitet wurden. Die jeweils 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten mit verschiedenen Methoden und Materialien originelle Objekte herstellen und dabei kunsthandwerkliche Fähigkeiten erwerben.
Im Tipidorf im ZEBRA KAGEL wurden in Kooperation mit Frank Kutsche von der Wissensbude Wildnis vom 11.-15.07.2022 und vom 18.-22.07.2022 Tipi-Camps durchgeführt, bei denen insgesamt 35 Kinder aus Berlin und Brandenburg erholsame und erlebnisreiche Tage in der freien Natur verbringen und authentische Naturerfahrungen machen konnten.
Unser Kooperationspartner S27 Kunst und Bildung vom Verein zur Förderung der interkulturellen Jugendarbeit e.V. aus Berlin führte zwei Projekte mit jungen Migranten aus Berlin im ZEBRA KAGEL durch.
- 20.-23.06.2022 Kreatives Arbeiten im ZEBRA KAGEL mit 50 Personen: künstlerische Gestaltung des Außengeländes, Textildesign, Musik, Tanz und gemeinsames Feiern der Migrantinnen und Migranten aus verschiedenen Herkunftsländern.
- 17.-18.09.2022: Veranstaltung mit 20 Migrantinnen und Migranten: gemeinsame Outdoor-Aktivitäten, gemeinsames Kochen
Die Organisation ICJA Freiwilligenaustausch weltweit e.V. führte im Jahr 2022 mehrere Projekte mit Freiwilligen aus Deutschland, Mittel- und Südamerika, afrikanischen und asiatischen Ländern durch. Zahlreiche Personen aus der ganzen Welt nutzten die Räumlichkeiten und die Infrastruktur des ZEBRA KAGEL, um sich intensiv auf einen Freiwilligendienst in sozialen Einrichtungen Deutschlands vorzubereiten oder Erfahrungen beim Freiwilligendienst im Ausland auszutauschen.
- 25.01.-07.02.2022 Seminar mit 22 Personen
- 06.-10.04.2022 Seminar mit 13 Personen
- 26.06.-10.07.2022 Seminar mit 42 Personen
- 30.08.-05.09.2022 Seminar mit 27 Personen
Die Deutsche Stiftung UWC (United World Colleges) führte vom 23.07.-14.08.2022 einen internationalen Jugendaustausch mit 69 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Ländern im ZEBRA KAGEL durch und nutzte die Räumlichkeiten, das Außengelände und die Infrastruktur des Bildungs- und Kulturstandorts für ein intensives Programm zum Kennenlernen, zur Kommunikation, zum gemeinsamen Lernen und kreativer Betätigung.
Die PeWoBe gGmbH aus Frankfurt Oder nutzte das ZEBRA KAGEL für die Durchführung von drei Erasmus+ Jugendbegegnungsprojekten, bei denen junge Menschen aus Deutschland, osteuropäischen Ländern und dem arabischen Raum zusammentrafen und gemeinsam aktuelle Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit und kulturelle Vielfalt besprachen.
- 20.-29.05.2022 Jugendbegegnung mit 36 Personen
- 03.-11.06.2022 Jugendbegegnung mit 25 Personen
- 21.-30.10.2022 Jugendbegegnung mit 30 Personen
Der Deutsch-Französische Ökologische Jugendfreiwilligendienst (DFÖJ) führte vom 11.-19.03.2022 ein Projekt mit 25 Freiwilligen aus Frankreich und Deutschland im ZEBRA KAGEL durch, die auf ihren Einsatz in den Bereichen Ökologie, Naturschutz und verantwortlichen Umgang mit Ressourcen vorbereitet wurden.
Die Grundschule Rehfelde nutzte das ZEBRA KAGEL vom 14.-17.06.2022 für eine Klassenfahrt mit 38 Kindern und zwei Lehrern. Die Kinder und Lehrer verbrachten erholsame und erlebnisreiche Tage mit viel Sport und Spiel, Schwimmen im nahegelegenen Elsensee und Wandern im umgebenden Wald.
Der Chor Stimmgewalt aus Berlin führte vom 11.-14.02.2022 ein Probenwochenende mit 12 Sängerinnen und Sängern im ZEBRA KAGEL durch.
Der Verein Stagies Berlin e.V., der Musicals mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet und aufführt, arbeitete vom 11.-19.03.2022 im ZEBRA KAGEL mit 25 Personen am Konzept für ein neues Musical.
Der Verein Filmarche e.V. führte vom 14.-16.10.2022 ein Filmseminar mit 60 Personen im ZEBRA KAGEL durch. Das Gelände und die Räume wurden für die Produktion von kleinen experimentellen Videos genutzt, die dann am Ende des Seminars im großen Saal vorgeführt wurden.
Bei all diesen Projekten war die Vorstellung des von FUSION e.V. kreativ gestalteten Standorts ZEBRA KAGEL und seiner historischen und aktuellen Bedeutung stets Bestandteil des Programms. Den Besuchern wurde verdeutlicht, wie wichtig es ist, ansprechende Orte zu schaffen für Begegnung, Kommunikation und gemeinsame Entfaltung von Fantasie und Kreativität. Dabei wurde die Bedeutung des Kennenlernens und der gegenseitigen Akzeptanz unterschiedlicher kultureller Prägungen und Traditionen für ein friedliches Miteinander hervorgehoben.
Gleichzeitig werden die Mechanismen erklärt, mit denen sich ungenutzte, dem Zerfall preisgegebene Orte erwerben und für eine gesellschaftlich sinnvolle Nutzung umgestalten lassen.
Durch die im ZEBRA KAGEL durchgeführten Projekte haben im Jahr 2022 insgesamt 600 Menschen aus der ganzen Welt den Projektstandort für Bildung, Kunst und Kultur genutzt.
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2023
Ein schwieriges Jahr. Energieverteuerung und Inflation in Folge des Krieges in der Ukraine erzeugten großen finanziellen Druck auf den Verein und den Betrieb des ZEBRA KAGEL.
Kaum war die durch die Pandemie erzeugte Krise überwunden, führte uns die geopolitische Situation in die nächste Krise, die viele kleine Betriebe und Organisationen erfasste.
Da die Projektförderungen für Träger von Bildungs- und Jugendaustauschmaßnahmen schwieriger wurden, ging die Zahl der Buchungen für Projektdurchführungen im ZEBRA KAGEL zurück. Gleichzeitig erhöhten sich die Kosten für Energie und Instandhaltung beträchtlich, so dass der Betrieb des ZEBRA KAGEL, der einst so vielversprechend angelaufen war, zunehmend zu einer Gratwanderung wurde.
Die Herausforderung besteht seither darin, den Verein ökonomisch zu stabilisieren bei gleichzeitiger Beibehaltung der kritischen emanzipatorischen Grundhaltung und Zielsetzungen. Wir arbeiten intensiv an neuen Konzepten, um die Zukunft des Vereins und des ZEBRA KAGEL in unsicheren Zeiten zu sichern.
Im Sommer 2023 wurde eine recht umfangreiche Bibliothek im ZEBRA KAGEL eingerichtet, die von Projektgruppen genutzt werden kann. Die Bücher aus den Bereichen Belletristik, Kunst, Geschichte, Politik und Philosophie sind Schenkungen von Vereinsmitgliedern und Freunden des Vereins. Bücher haben für uns einen hohen Stellenwert, Lesen als alte Kulturtechnik halten wir für einen wesentlichen Bestandteil von Bildung. Unsere Bibliothek ist für alle, die sie zu nutzen wissen, ein Ort der Ruhe und Reflexion.
Den Jahreswechsel 2022/2023 verbrachte eine Gruppe der Falken (SDAJ) im ZEBRA KAGEL.
Im Februar führte die Textilkünstlerin Anja Schweinbenz mit Menschen mit Behinderungen, die von Midria e.V. betreut werden, einen Textil-Upcycling Workshop im Nähatelier des ZEBRA KAGEL durch.
Im März und April 2023 führte die PeWoBe aus Frankfurt Oder Jugendaustauschprogramme mit Teilnehmer*innen aus verschiedenen europäischen und außereuropäischen Ländern durch.
Im Mai und Juni hatten wir drei Schulklassen aus Berlin und Brandenburg im Rahmen von Klassenfahrten zu Gast im ZEBRA KAGEL.
Für Chöre und Musikgruppen ist das ZEBRA KAGEL ein beliebter Ort für Proben. So wurden unsere Räume im Mai von der Berliner Stage Company für die Proben zu einem Musical genutzt, vom Schöneberger Kammerchor für ein Chorwochenende im November und vom Jugendclub Klinke aus Marzahn im Oktober/November für eine Bandprobenwoche mit abschließendem Konzert im großen Saal für Freunde und Nachbarn.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) führte im Juni einen Jugendaustausch im ZEBRA KAGEL durch.
ICJA nutzte das ZEBRA KAGEL im August und September für vier Seminare mit internationalen Freiwilligen.
Das BBZ Beratungszentrum für junge Geflüchtete und Migrant*innen war im Juli mit einer Gruppe von Migrant*innen zu Gast im ZEBRA KAGEL.
Unser Berliner Kooperationspartner S27 – Kunst und Bildung - Verein zur Förderung der interkulturellen Jugendarbeit e.V. führte im Juni mit einer großen Gruppe von 50 Migrant*innen Kunstaktionen im ZEBRA KAGEL durch.
Die studentische Organisation netzwerk n e.V. führte im September ein einwöchiges Projekt im ZEBRA Kagel durch.
Im Tipidorf des ZEBRA KAGEL gab es im Frühling, Sommer und Herbst mehrere Camps, bei denen zahlreiche Kinder einzigartige Naturerlebnisse machen konnten.
Am 8. September hatte der Film „Detektiv Mirko und das Geheimnis von Kagel“, der von unserem Kooperationspartner Midria e.V. aus Strausberg mit Menschen mit Behinderungen produziert worden war, im großen Saal des ZEBRA KAGEL Premiere.
Das Projekt „Campus Kultur – Burg Beeskow & KulTus e.V.“ organisierte am 8. Oktober eine Literaturlesung im großen Saal des ZEBRA KAGEL, bei der zahlreiche Besucher aus Grünheide und dem Landkreis Oder-Spree anwesend waren.
Der Verein Demeter im Osten e.V. hielt im Dezember seine Mitgliederversammlung im ZEBRA KAGEL ab.
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2024
Arbeit an neuen Konzepten und an der Neustrukturierung des Vereins.
Keep the flame burning!
Persönliche Anmerkung von Wolfgang Janzer, Gründungsmitglied und Vorstand von FUSION e.V.:
Auch für die Protagonisten von FUSION e.V., die von Anfang an dabei waren und verantwortlich für die Ziele des Vereins gearbeitet haben, blieb die Zeit nicht stehen.
Dass man alt wird, merkt man auch daran, dass die Begriffe und Zusammenhänge, an denen man sein Denken und Leben (Theorie und Praxis) ausgerichtet hat, von vielen jungen Menschen nicht mehr richtig verstanden werden, oder für sie und ihre Denk- und Handlungsorientierungen keine Priorität besitzen. Sie sind Kinder ihrer Zeit, der digitalen Revolution und des Triumphzugs der neoliberalen Religion und der ideologischen Vorgaben der vom Westen implementierten regelbasierten Weltordnung.
Wir hielten uns für Wirlinge, sozial engagierte Menschen, motiviert und vorangetrieben durch gesellschaftliche Utopien, und sind heute irritiert darüber, dass wir uns von jungen Ichlingen umgeben sehen, die in der Zeit das Licht der Welt erblickten und ihre Sozialisation erhielten, als wir auf dem Höhepunkt unserer Aktivität waren. Wozu also war unser Handeln gut? War das ganze Unternehmen, die ganze hier aufgerollte lange Geschichte eines kleinen innovativen und widerspenstigen Vereins, der für viele dieser Art steht und im Gegensatz zu vielen anderen bis heute überlebt hat, eine einzige Quijoterie, ein Kampf gegen Windmühlen?
FUSION muss sich erneuern, um weiter zu überleben. Können wir das? Wollen wir das? Wofür? Unsere Antwort kann nur sein: Für die nächste Generation von Widerspenstigen und Freidenkern.
Alles muss neu gedacht und neu organisiert werden. Wir wissen, dass FUSION mit dem ZEBRA KAGEL einen realen Ort hat, der erhaltenswert ist und an dem sich neue Ideen für eine lebenswerte Gesellschaft gut ausbrüten und verwirklichen lassen.